1. Besuch vom Weihnachtsmann


    Datum: 17.02.2019, Kategorien: BDSM Autor: mäusken

    Dumpfes Klopfen. Ich horche überrascht auf. Wieder. Drei feste Schläge an die Tür meiner Wohnung. Och nöö, denke ich und wälze mich vom Sofa. Da hat man es sich gerade gemütlich gemacht und will das miserable Vorweihnachtsprogramm im Fernsehen genießen, dann sowas. Ich gehe zur Tür, da wummert es wieder gegen das Holz. Ein wenig unheimlich ist das schon. Daher mein erster Blick durch den Türspion und ich traue meinen Augen nicht. Hätte ich geahnt, dass noch solch hoher Besuch ansteht, hätte ich mehr an, als meinen weinroten Froteebademantel und meine Puschen, aber nach dem Entspannungsbad erschien mir das so praktisch. Die Tür erbebt unter den nächsten drei Schlägen. Ich fürchte, dass die Nachbarn bald aufmerksam werden.
    
    Ich öffne die Tür. "HoHo!", sagt der Weihnachtsmann mit tiefem Brummbass und droht mit der Rute aus Reisig. "Das dauert aber lange, meine Kleine!" Ich versuche mich zu entschuldigen. Immerhin ist es noch fast eine Woche bis Heiligabend und daher doch gar nicht zu rechnen mit einem Besuch vom Weihnachtsmann. Mit ihm sei immer zu rechnen, besonders, wenn man nicht so artig ist, versichert er mir. Ich versuche es, kann seine Stimme aber partout keinem mir Bekannten zuordnen. Da er mich aber mit Namen anspricht, scheint er mich zu kennen. Ich bitte ihn herein und spüre einen Hauch Kälte, als er an mir vorbeistapft. Im Wohnzimmer setzt er sich auf meinen bequemsten Sessel und lacht mit seiner markant tiefen Weihnachtsmannstimme, als er mich so bedröppelt ...
    ... dastehen sieht.
    
    "Kannst Du denn ein Gedicht?", fragt er und beugt sich neugierig vor. Ich atme tief ein. Ein Gedicht? Hey, ich bin sechsundzwanzig, will ich sagen, aber der strenge Blick seiner grauen Augen verhindert dies. "Äääh...", stottere ich. Graue Augen? Ich kenne niemanden mit grauen Augen. Und dieser Bart, der ist doch echt oder verdammt gut gemacht.
    
    "Nun?", fragt der Weihnachtsmann lauernd. Mit einer legeren Bewegung schwingt er die Rute zischend durch die Luft. "Ein Gedicht?", frage ich gedehnt. Natürlich nicht! Ich versuche es trotzdem und krame in meinem Hirn. "Bitte lieber Weihnachtsmann...", setze ich an. Unter seinem Bart ist ein Lächeln zu erkennen. "Brav so!", murmelt er und sieht mich erwartungsvoll an. "Schau mich nicht so böse an...", rezitiere ich weiter und: "Stecke deine Rute ein...ich will auch immer artig sein!" Erleichtert lächle ich ihn an. Der Weihnachtsmann wiegt den Kopf langsam hin und her. "Das war schön, aber ziemlich kurz!", stellt er sachlich fest. Dann steht er auf. Er muss mindestens einen Meter und neunzig sein, denke ich noch, da greift er nach vorne und öffnet das Band meines Bademantels, der auch wie von Zauberhand auseinanderfällt und meine nackte Front offenbart. "Und ich vermute mal", sagt er langsam. "Nach alldem, was ich in meinem goldenen Buch über dich stehen habe, liebe Svenja, dass das auch alles glatt gelogen ist in deinem Gedicht: a) dass ich die Rute einstecken soll und b) dass Du immer artig sein möchtest. Stimmt's?" Ich ...
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