1. Russisch Roulette Teil 3


    Datum: 19.02.2019, Kategorien: Reif Autor: KleinUndDick

    Kapitel 3
    
    Wie vom Publikum gewünscht, geht die Geschichte weiter.
    
    Wie das Leben so spielt, mit all seinen komischen Zufällen, bekam ich Post vom Jobcenter. Jetzt, wo ich wieder gesund sei, wäre es an der Zeit, einen Job zu suchen. Wie sollte es auch anders sein, bekam ich direkt drei Jobangebote vorgelegt, auf die ich mich bewerben sollte.
    
    So schrieb ich denn drei Bewerbungen und schickte diese mit der Post ab.
    
    Das erste Vorstellungsgespräch, fand in Lübeck statt. Es war eine kleine Firma, Schreinerei, die jemanden für das Büro suchte. Ich zog eine Leggins an, mit einem hübschen T-Shirt dazu und fuhr dorthin.
    
    Es war irre heiß draußen und ich schwitze, als säße ich in einer Sauna. Als ich in der Firma ankam, klebten meine Kleidungsstücke an mir und ich sah reichlich ramponiert aus. Dumm gelaufen. Man lehnte mich direkt ab, was mir so auch noch nicht untergekommen war.
    
    Das zweite Gespräch fand in Bad Segeberg statt. Es war wieder eine kleine Firma, für Gas, Wasser, Scheiße. Diese Stelle war einer Bewerberin vor mir gegeben worden und so konnte ich direkt den Rückweg antreten.
    
    Für das dritte Gespräch, musste ich nach Hamburg, in ein renommiertes Hotel fahren. Buh, Hotel. Das schrie nach besserer Kleidung und so zog ich mein einziges Kleid an. Das dunkelblaue, mit den weißen Blättern. Ein langes, schwarzes, wäre hier bestimmt fehl am Platze gewesen.
    
    Schon beim Anziehen musste ich lachen, weil ich es nicht ohne Miederhose tragen konnte. Meine einzige ...
    ... Miederhose aber, hatte ich im Schritt zerschnitten. Wie unangenehm.
    
    Na ja, was soll´s, dachte ich, es wusste ja keiner...
    
    Mit Bus und Bahn fuhr ich nach Hamburg hinein und war froh, dass ich mich so gut aus kannte.
    
    Je näher ich meinem Ziel kam, desto mehr Manschetten bekam ich. Dieser Job, war mir ziemlich wichtig, denn er hatte nichts alltägliches an sich.
    
    Eine Firma aus dem Ruhrpott wollte eine Filiale in Hamburg aufmachen. Über die Firma darf ich nicht schreiben, unlauterer Wettbewerb, sorry. Muss ja auch nicht jeder wissen, wo ich vielleicht bald arbeiten würde.
    
    Mein Herz schlug mir bis zum Hals, obwohl mir bewusst war, dass man mich nicht beißen würde. Ich wollte diesen Job so unbedingt haben, deshalb geriet ich so in Wallung. Diese Aufregung, die ich in mir spürte, war eine Vorahnung, aber das konnte ich ja nicht wissen, zu dem Zeitpunkt.
    
    Ich meldete mich an der Rezeption des Hotels, wie im Brief angegeben. Dort erzählte man mir, dass die Vorstellungsgespräche in einem der Konferenzsäle stattfanden. Die nette Dame erklärte mir den Weg und ich folgte dem langen Flur.
    
    Ich habe keine Ahnung, was um mich herum geschah, denn ich war hochkonzentriert auf das folgende Gespräch. In Gedanken legte ich mir Sätze zurecht, die mir helfen würden.
    
    Mir schossen böse Bilder durch den Kopf, über all die Dinge, die schief gehen konnten. So holte ich mein Handy heraus und sah auf die Uhr, um mich abzulenken. Zwei Minuten vor dem Termin. Das hieß warten.
    
    Ich atmete ...
«1234...»