Ein ganz normales? Jahr - Teil 01
Datum: 19.03.2019,
Kategorien:
Sci-Fi & Phantasie
Autor: byspkfantasy
... mit Mutti zurecht?"
„Dad, ich bin beim Boot. Und ob du's glaubst oder nicht, ich schleife gerade das Boot. Was soll ich in der Firma? Mutti, ja, mit Mutti, das ist ein Problem..."
„Vielleicht solltest Du erst einmal in der Firma anrufen und Bescheid sagen, dass Du an einem Projekt arbeitest und beim Boot bist. Dann hat mir Thomas gesagt, dass Du vielleicht seine Schwester wegen eines Jobs anrufen könntest. Wie oder was stellst Du Dir dabei vor?" „Das geht Dich gar nichts an, überhaupt nichts!"
„Vielleicht habe ich eine Idee, die uns beiden hilft. Hör' sie einfach mal an. Du weißt, dass ich immer mal auf einen längeren Segeltörn gehen wollte. Du weißt, dass Mutti davon nicht so begeistert ist. Du gehst auf einen längeren Segeltörn von einem halben Jahr und nimmst dir für diese Zeit eine Assistentin, die mit auf das Segelboot geht, um von dem Segelboot aus laufende Geschäfte für die Firma zu erledigen. Gehalt nach Tarifgruppe und freie Kost und Logis. Dabei brauchst du nur das zu unterschreiben, was ich Dir schicken lassen würde. Tina kannst du zum Abtippen auf Firmenpapier einstellen und zur Bootsführung. So, was sagst Du?"
Es folgte eine längere Funkstille. Das konnte er gut verstehen. Sein Sohn musste das erst einmal verdauen. Er hatte aber immer schon das Segelboot haben wollen.
„Dad, wie lange würde das brauchen, damit ich losfahren kann?"
Das war schon mal ein sehr positives Zeichen. Er lehnte es nicht nur ab, sondern er überlegte auch schon in ...
... Richtung Zeitplan.
„Also normalerweise eine Woche, ab er es geht vielleicht auch schon in drei bis vier Tagen, wenn man sich beeilt."
„Dad, in dieser Woche, wie mache ich das mit Mutti? Oder kannst du ihr das alles erklären? Ich habe ja inzwischen begriffen, dass ich nicht einfach sagen kann, dass ich Pat bin."
Aha, daher wehte der Wind. Das erleichterte ihn ungemein. Erstens weil er sich Gedanken darüber machte, wie er mit der Situation zurechtkommen sollte und zweitens, dass er Hemmungen hatte, seine Mutter vor den Kopf zu stoßen. Gut, einen Schritt nach dem anderen.
„Eins nach dem anderen. Wenn Deine Tina zusagt, dann können wir auch daran denken Mutti einzuweihen. Vorher geht das nicht, Du kannst nicht alleine mit dem Segelboot weggefahren. Das ist viel zu gefährlich. Wenn Tina nicht zusagt, müssen wir einen Plan B finden. Also ruf sie an. Sei ganz geschäftsmäßig! Keine zweideutigen Bemerkungen und kein übermäßiges Drängen. Und sag mir Bescheid, wenn du sie erreicht hast. Deine eigene Handynummer kennst Du ja..."
Er beendete das Gespräch. Es war schon total verrückt, in gewisser Hinsicht bereitete er einen Seitensprung von ‚sich' vor, gerade um zu vermeiden, dass er erleben musste, wie seine Frau Abend für Abend mit jemanden anders ins Schlafzimmer ging als mit ihm. Und das war nur das erste seiner Probleme, allerdings ein emotional sehr belastendes. Nicht zuletzt deshalb belastend, weil er seiner Frau nichts erklären konnte, ohne gleichzeitig das Irrenhaus zu ...