Ein ganz normales? Jahr - Teil 01
Datum: 19.03.2019,
Kategorien:
Sci-Fi & Phantasie
Autor: byspkfantasy
... Aktentasche in den Kofferraum setzte sich hinter das Steuerrad. Meine Güte, wie cool war das denn? Er würde auf die Autobahn fahren können und endlich einmal allein den Wagen voll ausfahren, ohne dass sein Vater irgendwelche mahnenden Worte hören ließ. Das hatte er sich schon immer mal gewünscht. Dazu hatte er noch quasi schulfrei. Er grinste in sich hinein. Das war der coole Teil seines Traumes.
Iris ist beunruhigt
Pat wurde immer eigenartiger. Sie machte sich allmählich Sorgen um ihn. Mit der Schule hatte er auch Probleme. Vielleicht sollte er sich freiwillig ein Jahr zurücksetzen lassen, um einen guten Abiturschnitt zu schaffen. Sie versuchte immer wieder, ihn am späten Nachmittag zum Lernen anzuhalten, aber er schüttelte das alles ab.
In den letzten zwei Jahren wirkte er mehr und mehr unzufrieden. Ihr Mann nahm das alles nicht so ernst, aber sie wollte, dass er zufrieden und glücklich war. Vielleicht kam das auch daher, dass er vor einem guten Jahr so verschossen in die ältere Schwester eines Freundes von ihm war. Die nahm ihn aber offensichtlich nicht für voll, weil er ein Spätentwickler war und sein Bartwuchs sowie seine Gestalt noch nicht so ‚männlich' erschien, wie es bei vielen seiner gleichaltrigen Freunde der Fall war.
Walter begreift so allmählich
Im Bad holte er erst einmal tief Luft. Es war schwer zu begreifen, aber die Fakten waren schlecht von der Hand zu weisen. Zu erklären war das alles nicht, aber er schien sich im Körper seines Sohnes zu ...
... befinden und musste nun damit zurechtkommen. An der Reaktion von seiner Frau hatte er schon ablesen können, wie schwer es sein würde, seine Umwelt davon zu überzeugen, dass er Walter war und nicht Patrik.
Auf der kurzfristigen Schiene gab es noch weniger Alternativen. Er musste zur Schule. Es war verrückt. Er wusste zwar grob, welche Themen sein Sohn in der Schule hatte, aber natürlich keine Details. Er würde das alles improvisieren müssen. Er duschte sich und zog sich dann an. Es war wie ein Witz, als er in die Jeans seines Sohnes stieg und das T-Shirt überzog. Es war schon spät heute, deshalb verzichtete er auf das Frühstück und rannte zum Bus, während er sich nur knapp von seiner Frau verabschiedete. Es war doch absurd, sie verabschiedete ihn als seinen Sohn und er konnte ihr nicht sagen, dass er eigentlich ihr Ehemann war.
Auf dem Gymnasium erkannte er rechtzeitig den besten Freund seines Sohnes. Thomas begrüßte ihn lässig. Er kannte sonst nur wenige, aber er improvisierte virtuos. Durch Zuhören und geschickte Fragen bekam er die meisten Namen heraus, die er wissen müsste. Es war verwirrend und mitunter stockten Gespräche, weil er natürlich nicht wusste, worüber sie jeweils in den letzten Tagen geredet hatten, aber anscheinend schöpfte keiner von ihnen Verdacht.
In der Mittagspause versuchte er sich selber anzurufen, aber es klingelte nur einmal und dann schien es so, als ob das Handy in ein Funkloch geraten sei. Er musste es später noch einmal versuchen. In der ...