1. Thron


    Datum: 20.03.2019, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: bybardo_eroticos

    Eine kurze Geschichte ohne explizite "Action", schon was älter und nur noch mal in Bezug auf Rechtschreibung und Grammatik überarbeitet. Wem das nicht genug ist, bitte woanders fündig werden. Das gleiche gilt, wenn man auch weniger graphische Beschreibungen sexueller Handlungen oder "erzwungene" sexuelle Handlungen nicht mag. Das Literotica bzw. www ist sicher groß genug, daß jede(r) fündig werden kann.
    
    Allen anderen viel Spaß beim Lesen.
    
    Thron
    
    Sie konnte nichts sehen. Ihre Augen waren verbunden. Seit Stunden, wie ihr schien. Unter den nackten Füßen spürte sie kalten Steinboden. Die Handgelenke waren hinter ihrem Rücken zusammengebunden. Sie zitterte leicht, obwohl es nicht kalt war. Während sie hier alleine im Dunkeln wartete, kehrten ihre Gedanken zum frühen Vormittag dieses Tages zurück.
    
    Es war sonnig und warm gewesen. Die meisten Dorfbewohner waren mit leichter Arbeit beschäftigt gewesen. Dächer flicken, Werkzeug reparieren, nähen, weben. Typische Dinge für ruhige, ereignislose Tage. Die Felder waren bestellt, aber noch nicht reif. Ebenso das Obst.
    
    Sie war gerade mit zwei vollen Eimern an der Tragestange von der Quelle zurückgekehrt. Der aufrechte Gang und die schwere Stange über den Schultern betonten Figur und die vollen Brüste. Sie war eine Schönheit, und wußte es. Sie hatte die bewundernden Blicke der jungen Männer genossen.
    
    Als sie mitten auf dem Dorfplatz gestanden hatte, waren die Reiter gekommen. Sie waren von Westen her in den Ort geprescht, ...
    ... die Pferde in vollem Galopp. Zuerst waren die Leute wütend schimpfend beiseite gesprungen. Dann hatten die ersten Waffen geblitzt und die ersten Schmerzensschrei über den Platz gehallt. Panik war ausgebrochen. Alle waren gerannt, in blinder Panik.
    
    Nur sie nicht. Sie war wie angewurzelt stehen geblieben. Selbst dann noch als einer der Reiter direkt auf sie zu galoppiert gekommen war. Doch anstatt auch sie nieder zu metzeln, hatte er sie gepackt und über das Pferd geworfen. Dann war die Horde schon wieder aus dem Ort geprescht.
    
    Zurück blieben nur der Tod und die Flammen.
    
    Irgendwann hatte die Horde gehalten, ihr die Augen verbunden und sie gefesselt. Danach war der Ritt weitergegangen, eine Ewigkeit lang. Schließlich hatte man sie grob vom Pferd gezerrt und sie irgendwohin geführt. Zuerst waren da viele Stimmen und der Lärm einer Burg gewesen. Sand und grober Stein unter ihren Füßen. Dann kamen Treppen und kühler Steinboden. Es war leiser geworden. Bis man sie ohne ein Wort hatte stehen lassen.
    
    So stand sie jetzt, in fast völliger Stille. Sie wagte es nicht, sich zu bewegen. Nicht blind und gefesselt. Die Kälte der Steine drang über ihre Füße langsam in den Körper. Bis sie von ihr geradezu ausgelaugt wurde. Selbst das Zittern war vergangen, ebenso die Furcht. Ihr Geist war leer, wie vor Kälte erstarrt.
    
    Dann kam die Stimme.
    
    Erst so leise, daß sie es für das Rauschen ihres Blutes in den Ohren hielt. Bis sie ein Flüstern erkannte. Und dann eine Stimme, und Worte, ...
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