1. Der Verlag 3.Teil


    Datum: 13.04.2019, Kategorien: CMNF Autor: Anonym

    Der Verlag
    
    3. Teil
    
    Ich hab wieder einmal versucht, die Ereignisse der letzten Tage aufzuarbeiten. Zum Verständnis der Handlung ist es ratsam, die ersten beiden Teile zu kennen.
    
    Die Handlung und die Charaktere der Geschichte sind wie immer fiktiv. Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind durchaus möglich. Wer sich nicht erkennt, mag das bitte entschuldigen. Die Risiken und Nebenwirkungen der Geschichte sind bekannt.
    
    *
    
    Eine Stunde nach dem großen Donnerwetter im Chefbüro lief im kleinen SB-Verlag die Produktion des richtigen Wochenheftes auf Hochtouren. Herr Kahn war nach der dringend notwendigen Einnahme seiner Herzpillen wieder in den Urlaub entschwunden. Luigi und Viole arbeiteten in der Druckerei.
    
    „Hör mal Mädchen, wo ist eigentlich der Severinus hin? Der sah ja leichenblass aus, nachdem der Chef ihn zusammengefaltet hatte.“, erkundigte sich besorgt Frau Schmidt.
    
    Monika hob die Schultern. „Keine Ahnung. Vielleicht in seinem Büro? Oder auf der Toilette?“ Fragend schaute sie die kleine Dicke an, die hinter ihrem Schreibtisch thronte. „Soll ich mal nachsehen?“
    
    „Keine schlechte Idee. Versuche mal, mit ihm zu reden.“
    
    Monika machte sich auf die Suche und fand ihn schließlich in einer Ecke des Konferenzraumes auf dem Boden sitzend, den Kopf auf den Knien in embryonaler Haltung. Hörte sie da ein Schluchzen?
    
    „Hey, da bist du ja!“ Langsam näherte sie sich dem Häufchen Elend in der Ecke.
    
    „Lass mich … schluchz … in Ruhe! Bitte!“
    
    Sie setzte sich ...
    ... einfach neben ihn und schwieg. Irgendwann würde er von selber anfangen, zu reden. So kam es dann auch.
    
    „Warum? Warum immer ich?“
    
    Leise mit beruhigender Stimme, wie mit einem kleinen Kind, begann Monika das Gespräch. „Was meinst du? …. Na, komm schon, rede mit mir!“
    
    „Warum mache ich immer alles falsch? Ich wollte doch hier nur was verbessern!“ Langsam hörte er auf mit seiner Schluchzerei.
    
    „Naja, vielleicht solltest du mal drüber nachdenken, wie dein Verhalten auf deine Umwelt wirkt. Sieh mal, hier arbeiten die Leute schon einige Jahre recht erfolgreich. Dann kommst du hier reingeschneit, und willst alles umkrempeln. Du versuchst hier, deine Vorstellungen ohne Rücksicht auf Verluste durchzusetzen. Das kannst du doch nicht bringen! Verstehst du?“
    
    „Ich hab’s doch nur gut gemeint.“, kam fast schon trotzig zwischen den Knien heraus.
    
    „Also, wenn ich ehrlich sein soll, hat mir deine Auswahl der Storys auch nicht unbedingt gefallen. Da gibt es wesentlich Besseres.“
    
    „Und was hat dir nicht gefallen?“ Severinus hob endlich den Kopf und schaute zu Monika. „Sag schon, was?“
    
    „Hm, weißt du, deine Texte waren nicht wirklich erotisch oder auch nur ansatzweise … sexy. Bei deiner Auswahl wurden die Frauen immer nur benutzt, erniedrigt, missbraucht und die Männer haben sich dran aufgegeilt.“
    
    „Und? Ist es nicht genau das, was Frauen brauchen? Eine harte Hand, die zeigt, wo es langgeht?“
    
    „Wo hast du denn diesen Stuss her? Du hast scheinbar keine Ahnung von Frauen, ...
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