Heißer Herbst 03
Datum: 16.04.2019,
Kategorien:
Romane und Kurzromane,
Autor: byhelios53
... hinten in der Heide." Sie schaute ihm tief in die Augen.
„Mä-äh-äh!", machte das weiße Wollknäuel kläglich und ließ eine winzige rosa Zunge sehen, die an Micaelas Busen leckte.
Da wusste Rüdermann, dass er auf verlorenem Posten stand. Gegen eine nackte Schönheit, die Volksmeinung und ein weißes Lamm war er chancenlos. Das begriff auch sein Kollege. „Komm, Paule, fahren wir weiter!", riet er und schob den glücklosen Polizeiobermeister zum Streifenwagen.
Micaela blickte sich um und sah nur strahlende Gesichter. „Danke, das war sehr nett von euch." Manche klatschten Beifall.
„Jawoll, ja!", bekräftigte die Gemüsefrau, stieg auf ihr Rad und fuhr davon.
„Darf ich es einmal halten?" Sabine streckte verlangend die Arme aus und die Schäferin legte ihr das kleine Lamm an die Brust. „Oh, wie süß!"
„Sag einmal, warum läufst du wirklich nackt hier herum?", fragte Susi grad heraus, während sich das Publikum langsam wieder auf den Weg machte.
Die Schäferin Micaela zuckte mit den Schultern. „Ich glaube, es ist einfach deswegen, weil ich mich nackt am wohlsten fühle. So frei und ... Einfach herrlich! Kannst du das verstehen?" „Oh, ja, sehr gut sogar!", tönte es dreistimmig zurück. Manu grinste breit. "Ich denke, ihr habt eine Aufgabe schon erfüllt. Auf den Aufsatz können wir wohl verzichten!"
Micaela runzelte die Stirn. „Schlampenprüfung?", fragte sie ahnungsvoll und als Manu zustimmend nickte, fügte sie an: „Willkommen im Club!"
Susi und Sabine waren erst ...
... einmal sprachlos, dann nahm die Nackte das Lamm wieder an sich und machte sich auf die Suche nach dem Mutterschaf. „Wenn du nächsten Sommer wieder mit den Schafen herumziehst, komme ich vorbei. Ich bin auch gerne nackt!", rief ihr Susi hinterher.
„Wir!", berichtigte Sabine umgehend, ehe sich die drei Freundinnen auf ihre Bikes schwangen und ihren Weg durch die Heide fortsetzten. Das eben Erlebte und die offensichtliche Tatsache, dass auch Micaela eine Schlampenschwester war, gab genug Gesprächsstoff bis Schloss Schälmburg auftauchte. Jedes grasende Schaf weckte Erinnerungen.
Die
Tatortbesichtigung
verlief unspektakulär und fast professionell. In einem aufliegenden Touristenprospekt konnten sie dank einer Gartenskizze schon eine vielversprechende Route für den geplanten Nacktlauf anzeichnen. Zweimal gingen sie diese ab, dann absolvierten sie einen Probelauf auf Zeit, natürlich angezogen. Da sie aber nur zwölf Minuten benötigten, erkundeten sie eine Zusatzschleife, um die geforderte Viertelstunde zu erreichen. Blöd war nur, dass sie das Parkzentrum queren mussten, das war eine der Bedingungen. Dort in der Mitte aber stand das Schloss und beim Eingang eine Kasse, denn die Besichtigung war nicht frei. Besichtigen wollten sie zwar nichts, aber rein mussten sie. Und zwar splitternackt. Und raus auch wieder! Leider gab es nur einen Weg. Susi brachte es auf den Punkt: „Wenn wir nackt reinrennen, werden sie uns vor lauter Verblüffung nicht stoppen können. Aber wie kommen wir ...