1. Ginsterweg 3v9


    Datum: 12.04.2018, Kategorien: Betagt, Autor: bynachtaktiv

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    Vorwort _ Es ist an der Zeit, meinen Nachlaß zu ordnen. Aus den verschiedensten Gründen standen meine Geschichten auf unterschiedlichen Seiten mit wechselnden Pseudonymen. Nun möchte ich die Arbeit von Jahren bündeln. Eine Nachbearbeitung findet nur rudimentär statt.
    
    Alle Personen in dieser Geschichte sind über 18 Jahre alt.
    
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    Die tropfende Dusche
    
    Am nächsten Morgen zeigte sich der Himmel grau in grau. Ein nächtlicher Regenschauer hatte die trockene Hitze in eine dampfende Waschküche verwandelt, und Walter lief der Schweiß am Körper herunter, obwohl er gerade erst aufgestanden war.
    
    Sein Blick fiel auf Heike, die langsam aber sicher aus ihren heißen Träumen erwachte. Daß dies so sein mußte, erkannte Walter daran, daß seine Frau in der Nacht das Bettzeug zur Seite geschoben, und sich ein Kissen zwischen die Schenkel gestopft hatte. Meist war dann am Morgen ein Zipfel des Kissens pitschnaß, und manchmal hielt er sich den nassen Stoff vor das Gesicht, wenn er die Betten machte.
    
    Walter hatte den Tisch auf der Terrasse gedeckt. Den Sonnenschirm brauchte er diesmal nicht aufzuspannen, die Sonne wollte sich partout nicht zeigen. Heike trat aus der Terrassentür und schaute in den Himmel.
    
    "Gerade heute, wo ich mit meinen Freundinnen zum Schloßpark gehen will! ... So ein Mist!"
    
    "Wollt ihr euch den neuen Rosengarten anschauen?"
    
    "Ja. In der Zeitung hat gestanden, daß der wunderschön sein soll. Und jetzt nach der Neugestaltung waren wir noch nicht ...
    ... wieder dort. Mal schauen, wird bestimmt schön. Nachher gehen wir übrigens noch zu Hiltrud. Sie hat heute Geburtstag und uns zu Kaffee und Kuchen eingeladen. Wird also später bei mir."
    
    "Ach, laß dir ruhig Zeit. Ich kann mir auch selber was zum Essen machen. Außerdem habe ich ja meine Schreiberei ... ."
    
    Heike stand kurz davor zu fragen, wie es denn mit dem neuen Roman so liefe, konnte sich aber im letzten Moment noch bremsen. Nein, sie wollte da keine schlafenden Hunde wecken.
    
    Sie waren gerade mit dem Frühstück fertig, als sie aus dem Wohnzimmer das Läuten des Telefons hörten.
    
    "Ich mach' schon", sagte Walter und nahm den Hörer ab. Dann lachte er. "Ja ... ja ... nein ... mach ich ... ", und reichte den Hörer an Heike weiter. "Es ist Nikki ...!"
    
    "Hallo Nikki", begrüßte Heike ihre Nachbarin und machte es sich auf ihrem Stuhl bequem. "Hat das jetzt doch geklappt und du hast deinen Anschluß schneller bekommen."
    
    Walter hatte sich in der Zwischenzeit das Tablett genommen, stapelte das Frühstücksgeschirr darauf und trug es in die Küche. Danach ging er in sein Büro und drückte auf den Startknopf seines Computers. Dabei fiel sein Blick aus dem Fenster, und im Halbdunkel konnte er auf der anderen Seite Nikkis Gestalt erkennen, die mit seiner Frau sprach.
    
    "Zehn Meter Luftlinie und die Weiber telefonieren." Walter schüttelte den Kopf. "Weiber ... pah!"
    
    Gleichzeitig flogen zwischen Heike und Nikki die Sätze hin und her.
    
    "Und. Hast du deinem Göttergatten das mit der ...
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