1. Totem 03


    Datum: 20.04.2019, Kategorien: Fetisch Autor: bylailah88

    ... hier vorbei. Sie sagte mir, dass ich dir liebe Grüße von Frau Fendrich ausrichten soll. Das ist
    
    ihre
    
    Telefonnummer.«
    
    »Frau Fendrich?«
    
    Mutter beäugt mich neugierig.
    
    »Frau Fendrich hat letzten Sonntag ihre Mutter im Altersheim besucht. Bei der Gelegenheit hat sie einen Abstecher zum Sportfest deines -- eures -- ehemaligen Vereins gemacht, um zu hören, wie es mit dem Verein läuft und die eine oder
    
    andere
    
    Spielerin wiederzusehen. Das hat Birthe mir erzählt. Frau Fendrich hat sich bei der Gelegenheit
    
    natürlich
    
    auch nach dir erkundigt.«
    
    -- Ich kenne diesen Tonfall in deiner Stimme. Lasse es, Petra. --
    
    »Danke, Mutter.«
    
    »Du bist alt genug, Laila, lebst dein eigenes Leben. Die Umstände haben sich geändert. Es ist jetzt ... vieles anders. Du musst wissen, was du tust.«
    
    »Du hast was aus gelassen, Petra.«
    
    Sie runzelt die Stirn.
    
    »Was?«
    
    »Ein
    
    Gott sei Dank
    
    .«
    
    »Ich habe immer hinter dir gestanden, Laila. Habe mir ehrliche Sorgen um dich gemacht«, meint sie vorwurfsvoll.
    
    »Mutter, es ist nicht so, dass ich undankbar wäre. Ich weiß vieles zu schätzen. Aber, wie du sagtest: Du hast immer
    
    hinter mir
    
    gestanden und mich in die Richtung drehen wollen, die dir passend erschien.
    
    Sie
    
    hat mich dagegen an die Hand genommen.«
    
    Petra will etwas antworten, nimmt sich zurück, schaut mich an.
    
    »Danke nochmals, dass du mich informiert hast.« Ich, schaue auf den Zettel mit Maikes Telefonnummer, stecke ihn ein und wende mich zur ...
    ... Tür.
    
    »Laila!«
    
    Ich drehe mich zu ihr.
    
    »Ich weiß, ich habe damals einen Fehler gemacht. Ich hätte vorher mit
    
    dir
    
    sprechen müssen.«
    
    »Das war es nicht, Petra. Du hast immer
    
    dein Möglichstes
    
    getan. Aber du warst nie wie eine Mutter für mich. Ich habe dir nie wirklich vertrauen können, und ich habe recht behalten. Du hättest niemals darin lesen dürfen, und das weißt du«, erwidere ich kühl. »Das Vater dich liebt ist eine andere Sache«, füge ich hinzu, drehe mich um und will gehen.
    
    Ich bleibe mit dem Rücken zu ihr stehen, halte die Türklinke in der Hand und will noch eines wissen:
    
    »Hast du mit ihm irgendwann darüber gesprochen?«
    
    »Nein, er weiß es nicht, niemand sonst weiß davon«, höre ich sie in meinem Rücken.
    
    »Gut. Halte dich daran. Es gibt Dinge, die Vater nicht versteht, dennoch akzeptieren kann. Bei dir ist es seltsamerweise umgekehrt.«
    
    »Melde dich bei uns, Laila«, ruft sie mir nach, als ich mit gemischten Gefühlen das Haus verlasse und zu meinem Auto gehe.
    
    -- Verdammt, es gibt nichts Schlimmeres, als mütterliche Eifersucht. Sie wird es nie akzeptieren. Siehe es ein, Petra, es ist dir gründlich misslungen. Ich weiß noch nicht, was ich tun werde. Jedenfalls muss ich etwas tun. Ich muss und ich werde. Nicht sofort. Es kommt alles auf einmal. Ein bisschen zu viel auf einmal, Laila. Keine Panik. Du behältst alles im Blick. Ich weiß nicht warum, Maike? Warum nach alle den Jahren? Ich hab es versucht, dir zuliebe -- hab dich aus eben diesem Grunde nie ...
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