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Rendezvous in Dänemark Teil 6
Datum: 21.04.2019, Kategorien: Hardcore, Autor: haus_m
Rendezvous in Dänemark Teil 6 (Copyright by Anonymer Autor) "Ich möchte dir erzählen, wie es dazu kam. Bitte hör mir zu." "Ich höre." Der kühle Wind wehte stärker. Die Regentropfen wurden größer und klatschten uns ins Gesicht. Auf den Wellen waren weiße Schaumkronen. Die Gischt der sich am Pier brechenden Wellen spritzte durch die Luft und wurde vom Wind verweht. Ich erzählte Annika die gesamte Geschichte mit Kerstin. Von ihrem Angebot im Eiscafé, wie sie mich im Postkartenladen in ihren Ausschnitt schauen ließ, von meinen Gewissensbissen in der Nacht unseres Treffens und wie es schließlich passierte. Annika verzog keine Mine. Ich konnte nicht erkennen, ob die Tropfen in ihrem Gesicht vom Regen stammten oder ob sie weinte. Starr sah sie auf das Wasser hinaus, genauso wie ich. Ich hatte nicht die Kraft, ihr in die Augen zu sehen. "Annika, du weißt nicht wie das ist, ein Junge zu sein! Du hast sehr oft Lust auf Sex, öfter als Mädchen. Und wenn dir dann noch ein schönes Mädchen wie Kerstin sich dir anbietet, dann hast du dich einfach nicht mehr unter Kontrolle! Das hat nicht viel mit Liebe zu tun. Es ist unsere genetische Veranlagung, es ist wie ein Fluch!" Der Himmel hatte sich dramatisch verdunkelt. Gleich würde es in Strömen zu regnen beginnen. Ich machte eine kurze Pause. "Annika, es tut mir leid, daß ich dich so verletzt habe. Ich wollte das nicht, ich könnte dir doch nie etwas antun." Meine Augen füllten sich mit Tränen ...
... und das Sprechen fiel mir auf einmal sehr schwer. "Du bist so ein guter Mensch, du hast es nicht verdient, betrogen zu werden. Ich möchte mit dir zusammen sein, ich brauche deine Nähe! Seit der ersten Minute mag ich dich! An dieser Stelle konnte ich die Tränen nicht mehr zurückhalten. "Bitte sieh mich an, Annika! Sieh mir in die Augen!" Langsam drehte sie sich zu mir herum und sah zu mir herauf. Ich bemerkte, wie blaß ihr Gesicht war. Unter den Augen hatte sie dunkle Ringe, als hätte sie die letzte Nacht kein Auge zugetan. Ihre Augen hatten den unbeschwerten Glanz vom ersten Tag verloren. "Bitte sei wieder glücklich, Annika!" flüsterte ich ihr zu. Ich konnte nur noch mit tränenerstickter Stimme sprechen. "Ich kann es nicht ertragen, dich so zu sehen, ich liebe dich doch, ich liebe dich doch!" Annika senkte ihren Blick und sah auf den Boden. Dann ging sie langsam durch den strömenden Regen davon. Ich blieb an dem Holzgeländer des Piers stehen. Meine Seele wurde von einem scharfen Schwert durchbohrt. Ich flüsterte zunächst: "Bitte, bleib doch bei mir", dann rief ich: "Annika!" Ich rief immer lauter ihren Namen, zum Schluß schrie ich ihn aus voller Kehle in den Regen hinaus. "Annika! Laß mich nicht allein! Kerstin bedeutet mir nichts! Ich hasse sie! Annika!!!" Doch sie drehte sich nicht einmal um. Da brach ich weinend und wie von Krämpfen geschüttelt zusammen. Auf dem Bauch lag ich auf den Holzplanken des Piers, die Hände vorm Gesicht. ...