1. Weeslower Chroniken - Teil V - 2008 - Teil 1: Mila, das Familienmädchen (korrigiert) und Teil 2: Mila, das FKK-Mädchen


    Datum: 11.05.2019, Kategorien: Kunst, Autor: nudin

    ... über das Feld.“
    
    Er lief bereits voran, und Mila folgte ihm.
    
    Das Gras stand ihnen schon bis an die Knie. Mila holte ihn ein und fragte, ob er schon lange in das Bad komme. Seit vielen Jahren, solange er schon in Berlin lebe, antwortete er.
    
    Sie setzten sich ins hohe Gras und schauten beide auf den See.
    
    Niklas deutete über seine Schulter hinweg. „Da hinten ist eine Kleingartensiedlung, da haben Freunde meiner Eltern ihren Garten. Wollen wir da hin?“ Er zeigte mit dem Finger auf eine Baumreihe hinter dem Feld.
    
    Mila drehte sich um und schaute in dieselbe Richtung. „Bist Du verrückt?! Doch nicht so!“ Sie zeigte an ihrem nackten Körper herunter.
    
    „Wieso, ich mache das immer.“
    
    „Ja, Du! Aber ich nicht.“
    
    „Aber ich bin doch bei Dir, Pocahontas...“
    
    „Hey, kleiner Mann, vergiss es! Und ich bin nicht Pocahontas, ich bin Mila, schon vergessen?“
    
    Sie wollte wissen, ob das seine Schwester sei, bei der er dort im Bad läge. Ja, meinte er nur knapp.
    
    Der nackte Junge und das größere nackte Mädchen machten sich auf den Rückweg. Mila sah ihn von der Seite her an. Was für ein nachdenklicher, erwachsener Junge er schon ist... Jetzt ist er ja recht entspannt, aber warum wirkt er sonst nur so ernst? Sie stieß ihm scherzhaft mit einem Finger in die Seite, und er lächelte tatsächlich noch einmal, stupste sie zurück, sie ergriff seinen Arm, damit er aufhörte, und die beiden rangelten und versuchten, einander zu kitzeln.
    
    „Hör sofort auf!“ rief Mila lachend, versuchte ...
    ... sich seinem Griff zu entwinden, dann fielen beide auch schon gemeinsam zu Boden. Niklas setzte sich geschwind auf Milas Bauch und hielt ihre Arme über ihrem Kopf fest. Sie war aber überraschend gelenkig, entwand sich ihm, riss die Arme los, warf ihn ab und erhob sich.
    
    Hey, ich flirte hier doch nicht etwa mit einem Kind?! dachte sie vergnügt. Plötzlich rannte sie los und sprang fröhlich umher, warf die Arme in die Luft, ließ ihre langen Zöpfe schwingen und drehte sich mehrfach verspielt um sich selbst. „Es ist herrlich, so zu sein und hier und in der Sonne - und überhaupt…!“ rief sie Niklas laut zu.
    
    Sie kletterten über den Zaun zurück. Mila erfuhr, dass er nicht weit entfernt in demselben Wohngebiet wie Nadine wohnte. Sie fragte, woher er Nadine kenne. Seine Mutter und York würden sich kennen, erwiderte er nur kurz.
    
    Sie fragte ihn, wie alt er sei. Fünfzehn, antwortete er selbstbewusst, und er ginge aufs Gymnasium.
    
    Das alles dürfte für seine Verhältnisse schon ein Anfall an Schwatzhaftigkeit sein, dachte sich Mila schmunzelnd.
    
    Zurück auf der mittlerweile gut gefüllten Liegewiese setzte sich Mila auf ihre Decke. Niklas verließ sie kurz, um zu seiner kleinen Schwester zu gehen. Als er zurück kam, bat er sie, kurz still zu halten und steckte ihr eine Gänsefeder, die er im Gras gefunden hatte, ins Haar. „Darf ich Dich auf ein Eis einladen, Milahontas?“
    
    Sie strahlte. „Hey, Du Gentleman, natürlich gern.“ Auch die Schwester in der Nähe grinste.
    
    Vom Kiosk gingen sie ...
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