Malcom McBannister 02
Datum: 15.04.2018,
Kategorien:
Romane und Kurzromane,
Autor: byswriter
... dass ich Ihnen in dieser Angelegenheit helfen kann?"
Malcom lächelte freundlich. „Ist es nicht so, dass Sie davon profitieren würden, wenn Ihr Konkurrent im Ruf steht, dass seine Mädchen einem Mörder zum Opfer fallen?"
Der Bordellbesitzer grinste schief. „Natürlich würde es mich freuen, wenn die Freier meine Huren aufsuchen und nicht die des verehrten Mr. Thompson."
„Haben vielleicht sogar einige der Freudenmädchen das Lager gewechselt und arbeiten jetzt für Sie, weil es ihnen sicherer erscheint?", hakte Malcom nach.
Jetzt setzte Henry Willington ein ernstes Gesicht auf. „Ich schätze es nicht, wenn man mir etwas unterstellt. Es kommt immer wieder vor, dass eine Hure den Besitzer wechselt und vielleicht arbeiten heute Frauen für mich, die zuvor in Diensten von Thompson gestanden haben ... Aber seien Sie versichert, dass ich nichts und wieder nichts mit den abscheulichen Verbrechen zu tun haben, deren Hintergrund Sie aufzuklären versuchen."
Die Blicke der Männer trafen sich. Keiner der beiden wollte kleinbeigeben. Sarah mischte sich ein und fragte: „Finden Sie es nicht merkwürdig, dass Ihre Huren bislang verschont geblieben sind?"
Willington lehnte sich entspannt zurück und nahm einen Schluck aus seinem Glas. Er schlug ein Bein lässig über das andere, sodass seine haarigen Beine für einen Moment entblößt wurden. Er warf Sarah einen überheblichen Blick zu und meinte: „Diese Frage müssen Sie schon selber beantworten. Ich kann nur noch einmal versichern, dass ...
... ich mit der Angelegenheit nichts zu tun habe ... Und ja ... Ich würde mich freuen, wenn Thompson die Huren fortlaufen würden und wenn er seinen Laden dichtmachen müsste ... Aber ich bin ein ehrbarer Geschäftsmann und ziehe es vor, nicht mit dem Gesetz in Konflikt zu geraten."
Der Bordellbesitzer entschied, zu dem Thema nichts mehr zu sagen, und Malcom erkannte, dass er nicht mehr Informationen aus dem Mann herausbekommen würde. Sie verabschiedeten sich von Henry Willington und verließen seinen Privatraum. Auf dem Flur liefen sie beinahe in die Arme einer Hure, hinter der ein geifernder Kerl her war, der sie auf eines der Zimmer jagte, um sich dort ihre Liebesdienste zu sichern. Aus einer anderen Richtung drangen eindeutige Fickgeräusche, und Malcom hatte kein Interesse herauszufinden, wer sich mit wem in diesem Augenblick vergnügte. Sarah und er suchten den Tresen auf und verwickelten den Barkeeper in ein Gespräch. Dieser zeigte sich wortkarg und hatte nicht viel zu berichten. Sarah spürte die kritischen Blicke der Huren auf sich sowie die lüsternen Blicke der Freier, die ein Auge auf die hübsche 21-Jährige geworfen hatten. Als Sarah von einem deutlich angetrunkenen Mann angesprochen wurde und eindeutige Avancen erhalten hatte, verpasste sie ihm eine Ohrfeige und verschaffte sich schlagartig Respekt. Malcom erkannte, dass ihr weiterer Aufenthalt in dem Etablissement nicht weiter von Nutzen sein würde, und steuerte den Ausgang an. Kurz bevor sie durch die Tür treten konnten, ...