1. Cuisine Internationale Episode 02


    Datum: 28.05.2019, Kategorien: Romane und Kurzromane, Autor: byarne54

    Cuisine international Episode 02
    
    Wie ich zum Kochen kam
    
    Claudia
    
    Ich kann einfach nicht schlafen. Das gestrige Kochvergnügen mit Margareta geht mir nicht mehr aus dem Sinn. Ich stehe auf, ziehe mich an und mache einen Morgenspaziergang.
    
    5 Uhr und es ist noch dunkel. Das Dorf schläft noch, nur ab und zu kommt mir ein Auto mit aufgeblendeten Scheinwerfern entgegen.
    
    In meinem Kopf geht es zu wie in einem Bienenstock. Ständig brummt und summt es: "Margareta, Margareta, Margareta . . . . . "
    
    Wie soll man denn bei so einem emotionalen Durcheinander einen klaren Gedanken fassen. Die Ausweglosigkeit unserer Verbindung macht mich total hirnwirbelig.
    
    Ich gehe zurück zum Restaurant und komme bei der Bäckerei vorbei, die nur 100 Meter von unserem Lokal entfernt ist. Wo ich jeden Morgen einen Kaffee trinke und ein entspanntes Schwätzchen mit den Damen hinter dem Tresen halte.
    
    Rosemarie steht hinter der Verkaufstheke und räumt die frischen Backwaren ein. Ich schaue ihr eine Weile entspannt zu, bis sie mich plötzlich entdeckt und mir zuwinkt. Die Schiebetür zum Laden geht auf und sie fragt mich:
    
    "Willst du einen Kaffee? Dann komm rein."
    
    "Habt ihr vielleicht etwa schon offen?"
    
    "Für dich schon,Armin", meint Rosi grinsend, "für alle anderen erst ab Sieben."
    
    "Zuviel der Ehre," erwidere ich lachend, "habt Dank edle Frau, ich nehme Euer Angebot gerne an."
    
    "Aber Vorsicht", flüstert sie mir mit einem Augenzwinkern zu, "deine Herzallerliebste ist heute ...
    ... Vormittag da und hat eine Scheißlaune."
    
    Heftiger Schreck durchzuckt mich. Weiß sie etwas von mir und Margareta? Sie ist ja auch im Obst- und Gartenbauverein und auch im Vorstand. Es läuft mir eiskalt den Rücken hinunter.
    
    Wir waren doch so vorsichtig.
    
    "Äh, Rosemarie, wie meinst du denn das?" forsche ich vorsichtig nach.
    
    "Na, Claudia ist heute vormittags schon da und scheinbar hat es bei ihr mal wieder gehörigen Stunk zuhause gegeben. Sie ist heute wie Nitroglyzerin und explodiert beim leisesten Anlass. Also sei vorsichtig und unterlasse deine üblichen flapsigen Sprüche."
    
    "Mann, Mann, mir bleibt doch auch nix erspart. Sie hat es mir wahrgesagt."
    
    "Wie? Wer hat was gesagt?" Rosemarie blickt mich misstrauisch an.
    
    "Schon gut", beschwichtige ich, "nicht so wichtig."
    
    "Ich habe übrigens dein Rezept des Erdbeerkuchens ausprobiert. Mensch, schmeckt der klasse. besonders wenn es so heiß ist wie zu Zeit. Kann ich mal die Chefin probieren lassen?"
    
    "Willst du ihn in euer Sortiment aufnehmen? Na, wenn deine Chefin damit einverstanden ist, von mir aus. Nennen wir ihn doch Rosis Erdbeerkracher."
    
    Wir lachen beide lauthals und ich nehme einen Schluck von meinem Kaffee, als es aus dem Raum hinter dem Vorhang, der den Laden vom Arbeitsraum trennt, poltert: "Müsst ihr zwei denn so einen Krach in aller Herrgottsfrüh machen. Das ist ja nicht zum Aushalten. Wie kann man denn jetzt schon so munter und so guter Laune sein?"
    
    Claudia steckt ihren Kopf durch den Vorhang. Sie ist ...
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