1. London Calling 01


    Datum: 30.05.2019, Kategorien: Erotische Verbindungen, Autor: byplusquamperfekt

    ... folgerichtig kamen wir gleichzeitig, im Vergleich zu unseren oralen Abenteuern etwas verhaltener, aber intensiver. Daran war sicher auch unser Augenkontakt schuld, das Wissen, dass auch der andere in diesem Moment den Einbruch in die seligmachende Auflösung und Reduktion auf pures Glück erlebte.
    
    Wir rauchten nicht einmal noch eine hinterher. Wir waren beide so wunderbar erschöpft und entspannt, dass wir binnen Minuten eingeschlafen waren.
    
    ***
    
    „Hey!"
    
    Sie rüttelte mich wach. Ihr sanftes Lächeln schien mir gleich in den ersten Sekunden meines Wachseins die Versicherung zu geben, dass sie mich nicht hasste, wie sie es ja in Aussicht gestellt hatte. Im Gegenteil. Ihr Blick wirkte wie eine Vorstufe zur Verliebtheit.
    
    „Ich will jetzt zu euch rüber, duschen."
    
    „Wir können ja zusammen ..."
    
    „Nee, kommt nicht in Frage. Ich würde gerne erst einmal wieder zur Besinnung kommen, wenn's recht ist."
    
    „Das meinte ich doch gar nicht. Zusammen rüber gehen. Oder wär dir das auch zu peinlich?"
    
    „Sag sowas nicht. Mir ist gar nichts peinlich. Das war toll, wirklich gut. Fast zu gut. Ich hab dir gesagt, was ich von Beziehungen halte. Darum weck ich dich doch aber. Wir gehen zusammen rüber. Aber erinnere dich bitte an unsere Abmachung. Ich will von keinem dumme Sprüche wegen heute Nacht bekommen, okay?"
    
    „Wofür hältst du mich denn?"
    
    „Ich kenn dich doch noch überhaupt nicht. Normalerweise gehe ich auch nicht mit Fremden ins Bett. Aber wenn sie da nun schon mal da sind ...
    ... ..."
    
    „Mach dir keine Gedanken. Ich werde schon meine Klappe halten. Und stehe dir jederzeit wieder zur Verfügung, wenn du mal wieder nicht einschlafen kannst."
    
    Sie lachte und küsste mich auf die Stirn. Dann zog ich mich rasch an und folgte ihr die Treppe herunter. Keylam schien ein wenig irritiert, als er uns beide vor der Tür vorfand.
    
    „Warst du nicht hier? Hab ich was verpasst?"
    
    Laurence drängelte sich an ihm vorbei in das Haus. Die Beiden mochten sich nicht wirklich und gingen sich aus dem Weg. Keylam malte auch. Irgendwann hatte sie wohl mal eine abschätzige Bemerkung über sein Talent gemacht. Ich versprach ihm, die Geschichte nach einer ordentlichen Mütze Schlaf zu erzählen. Er zuckte mit den Schultern. So lang schlief ich dann aber doch nicht mehr, vielleicht eine weitere Stunde. Ich hörte vor dem Einschlafen noch, wie Laurence das Haus verließ. Sie befand es aber nicht für nötig, sich von mir noch einmal zu verabschieden.
    
    ***
    
    Bob schien nicht einmal besonders beeindruckt davon, dass ich lange nachts vor dem Haus gewartet hatte. Er hatte aus irgendwelchen Gründen nicht die beste Laune und ging nicht weiter darauf ein.Es waren auch jede Menge andere Leute im Haus. Unter anderem einige Musiker, die sich an dem kleinen Schlagzeug, dem Piano und einer viersaitigen Art Wandergitarre, aber mit Stahlseiten, versuchten. Das war kein exotisches Design, sondern lediglich das Versäumnis die fehlenden zwei zu ersetzen. Auch ein paar Frauen waren da, unter anderem eine ...
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