London Calling 01
Datum: 30.05.2019,
Kategorien:
Erotische Verbindungen,
Autor: byplusquamperfekt
... ich erst ablehnen. Ihr Blick bekehrte mich aber sehr schnell.
„Ich würd mich auch gerne noch weiter mit dir unterhalten, weißt du? Über Musik und so."
Ich wurde aus ihr nicht so richtig schlau. Aber ich glaubte ihr. Und sie mochte mich wirklich. Das spürte ich deutlich. Auf mein Gefühl konnte ich mich meist verlassen. Meinen Verstand arbeitete da nicht immer so fehlerfrei.
„Okay. Wenn du aber in einer Stunde nicht da bist, verpiss ich mich. Verarscht worden bin ich heute für meinen Geschmack jedenfalls genug."
„Ehrlich. Ich werde da sein. Du wirst es nicht bereuen."
Sie gab mir noch einen Kuss auf die Wange und begab sich seufzend zu dem nächsten Opfer, das gerade eingetreten war. Ich war froh, als ich aus dem Schuppen endlich raus war. Als Dreingabe kriegte ich dann auch noch gute Ratschläge von dem Bouncer.
„Junge, wenn in dieser Stadt durchkommen willst, musst du cleverer werden. Du bist in London, Mann. Hier heißt es fressen oder gefressen werden. Kapiert? Was hat so 'n Bengel wie du hier überhaupt verloren? Die Stadt ist eine große Pussy. Mach einfach die Augen auf. Und nun verpiss dich."
Mit ganz schön ramponiertem Selbstbewusstsein saß ich in dem Pub, in dem Karl Marx einen Teil seiner Werke verfasst hatte. Die ausgebeuteten Massen erreicht hatte. Was für eine passende Lokalität nach meinem überstandenen Abenteuer. Ich unterhielt mich eine Weile mit einem mittelalten Mann an der Bar, über Gott und die Welt, am Ende recht engagiert über Fußball. Er ...
... machte es zu seiner Mission mir alle Teams der Premiere League vorzustellen, ihre Stärken und Schwächen im Detail aufzuzeigen. Er gab mir gleich ein Bier aus, so brauchte ich mich nicht mal die ganze Zeit an einem einzigen hochzuziehen.
Wir waren richtig in ein Gespräch vertieft, als sich plötzlich schlanke Arme um meinen Hals schlangen.
„Du bist noch hier. Großartig. Ich hatte schon Bedenken, weil ich so spät erst weggekommen bin."
Beim Blick auf die große Uhr im Pub sah ich, dass sie tatsächlich zwanzig Minuten zu spät dran war.
„So alter Mann, genug gefaselt. Das ist mein Date. Aber danke, dass du ihn bei der Stange gehalten hast."
Er lachte.
„Junge, da hast du dir was Ordentliches angeschafft. Von Bräuten wie der können alte Männer wie ich nur träumen ... oder, Schätzchen? Hab ich vielleicht doch eine Chance?"
„Du kriegst ein Bier von mir. Das ist das Ausmaß deiner Chancen."
„Bier ist immer gut. Feines Mädchen biste. Feines Mädchen. Du hast Geschmack, Junge. Vergiss meine Worte nicht. Nächste Saison wird Arsenal niemand stoppen können."
Wir wanderten mit den Getränken an einen Tisch, um unsere Ruhe zu haben. Sie nestelte an ihrer Handtasche herum und schob mit einer schnellen Bewegung zwei Zwanziger auf den Tisch. Ich verzog gequält das Gesicht.
„Das finde ich aber irgendwie auch Scheiße. Ich finde das echt toll von dir, als Geste und so, aber du brauchst das nicht zu machen. Ich werde nicht von heute auf morgen am Hungertuche nagen. Wenn du ...