London Calling 01
Datum: 30.05.2019,
Kategorien:
Erotische Verbindungen,
Autor: byplusquamperfekt
... einzigartigen Sound hatte.
Ich erinnerte mich, dass auch meine ältere Schwester ein Fan gewesen war, nachdem diese Band Jahre nach der eigentlichen Auflösung für einen „Rockpalast" im deutschen Fernsehen wieder zusammengefunden hatte. Während wir dort andächtig der Musik lauschten, unternahm ich doch einen Vorstoß ihren „Status" zu prüfen.
„Der Typ, mit dem du in Wales warst ... seid ihr eigentlich zusammen?"
Sie lächelte.
„Nein. Ich meine, wir haben uns geküsst und so, aber er hat wohl doch kein Interesse ..."
„Gut zu wissen."
„Höre Tom, vielleicht sollten wir das gleich klarstellen. Ich mag dich wirklich gern, als Freund, und Freunde sind hier in London wichtiger als alles andere. Bitte unternimm nichts, was unsere Freundschaft gefährden könnte. Es wäre schade drum."
Das war eine klare Ansage. Enttäuschend, aber klar. Also gut. Recht hatte sie ja. Echte Freunde konnte ich wirklich gut gebrauchen. Klar, da war Matthew. Bill, mit dem ich doch einige Zeit verbrachte. Und Bob zählte ich natürlich auch dazu, Julie nicht zu vergessen. Aber auch schon in diesen Momenten hatte ich das deutliche Gefühl, dass meine Beziehung zu Sara deutlich enger und intensiver werden würde.
***
Eine Amerikanerin aus Chicago namens Charlotte kam oft in unserem Haus vorbei. Sie hatte wilde rote Locken und eine ziemlich merkwürde Art, die ich auf ihre Herkunft schob. Ich machte den Fehler, ihr zu erzählen, dass ich einmal Tarot-Karten gelegt hatte, als ich mit einer ...
... esoterisch orientierten Dame zusammen war. Die Karten, die ich seit Jahren nicht mehr angerührt hatte, hatte ich als Erinnerungsstück auch mitgenommen. Sie fuhr voll darauf ab, nachdem sie mich zum Legen für sie überredet hatte und wollte keine ernsthafte Entscheidung mehr treffen, ohne mich und die Karten zu konsultieren.
Eines Abends stellte sie mir eine Schweizerin namens Denise vor, eine witzige blonde Frau, die in London offiziell Sprachen studierte, aber sich einen Großteil ihrer Zeit mit psychodelischen Drogen beschäftigte. Seit meiner Ankunft und dem kurzem Gespräch mit der deutschen Friseuse hatte ich kein Deutsch mehr gesprochen. Ich weiß nicht, ob Charlotte mich mit Denise verkuppeln wollte, auf jeden Fall machte sie Andeutungen in dieser Richtung. Ich fand sie witzig, aber nicht so interessant wie Sara. Allerdings sagte ich nicht nein, als sie mir anbot, mir ihr und Charlotte zu trippen, also LSD einzuwerfen.
Charlotte wollte nichts nehmen, hatte aber nichts dagegen, mit uns zwei Elfen durch die Gegend zu ziehen. Wir gingen zunächst auf eine Squat-Party, die recht langweilig war, bis das LSD wirkte und fuhren dann in die Baker Street, wo Denise ein Zimmer hatte. Es goss in Strömen, was sich mit unserem breiten Köpfen allerdings nicht uninteressant anfühlte. Auf dem Weg zu ihrer Wohnung wollten wir noch Sherlock Holmes rausklingeln. Es gab dort nämlich an dieser berühmten Adresse ein Sherlock Holmes Museum, und als besondere Touristenattraktion trat eine Figur ans ...