London Calling 01
Datum: 30.05.2019,
Kategorien:
Erotische Verbindungen,
Autor: byplusquamperfekt
... rauchen.
Denise nahm mir das wohl ganz schön übel. Ich hatte mit ihr noch nicht, wie geplant, sprechen können. Jetzt brauchte ich es nicht mehr. Sie war ja schließlich nicht blind. Ich beschloss, mich irgendwann nach der Party bei ihr zu entschuldigen. Ich mochte sie, und sich unter Freunden zu bewegen ist immer leichter, als unter Menschen, die man enttäuscht hat. Ich verbrachte praktisch die ganze Nacht mit Sara, wir tanzten, dann setzten wir uns vor das große Feuer, das mitten im Gelände entzündet worden war.
Ich versank in ihrer Gegenwart. Wir unterhielten uns endlos miteinander und anderen Leuten am Feuer. Irgendwann trafen auch Bob und Matthew ein und machten es sich neben uns bequem. Auch Keylam kam, als der Morgen schon lange gegraut hatte. Na, wenigstens lernten sich so zukünftige Hausgenossen in neutraler Umgebung kennen. Davon wussten wir zu dieser Zeit aber noch nichts. Ich bot Sara an, bei mir zu übernachten, aber sie wollte nicht weiter und übernachtete bei Gianna. Wir sprachen die nächste Stunde für den kommenden Montag ab, beschlossen danach noch in einen Club in Camden zu gehen, von dem sie viel Gutes gehört hatte.
***
Wir gingen am Abend zunächst in den Falcon und dann zum Club, der „Indie-Rock" spielte. In dieser Zeit gab es drei Hauptströmungen in der populären Musik in London, Indie, 60er Jahre Revival und Dance, also elektronische Musik. Bis auf Keylam und Julie waren die meisten, die ich traf, eher auf der Rockschiene. Sara war da keine ...
... Ausnahme. Der Club war okay, aber es war ein paar Tage vor dem Eintreffen des nächsten Dole-Schecks -- also war ich vergleichsweise pleite. Wir teilten uns ein Bier und sie zeigte mir einen „Trick", wie man auch ohne Geld zu ein paar Schlucken kommen konnte.
Leute, die tanzen wollten, stellten ihre frischen Getränke einfach auf dem Boden ab. Sie machte auf durcheinander und trank von den abgestellten Bieren. Ich tat es ihr gleich und wurde natürlich erwischt. Peinlich, peinlich. Ich hatte irrsinniges Glück, dass der Typ, den ich damit aufregte, nicht gewalttätig war. Na ja, Adrenalinschub am Abend, erquickend und labend. Sara und ich kratzten unsere letzten Münzen zusammen und ersetzten ihm das Bier.
Wir hatten vorab schon geklärt, dass Sara bei mir übernachten würde, da sie in einem anderen Stadtteil wohnte, und es deutlich zu spät für eine Heimreise war, es sei denn, sie würde ein Taxi nehmen, was sie sich natürlich nicht leisten konnte. Sie kannte mein Zimmer ja vom Bassunterricht, hatte aber keine Probleme damit, bei mir auf der engen Matratze zu nächtigen. Wir kuschelten eine Weile und schliefen dann händchenhaltend ein.
Am nächsten Morgen schaffte sie es tatsächlich, mit nur einer Stunde Verspätung bei der Arbeit zu erscheinen. Ich war nach dieser Nacht ein wenig durcheinander. Sie hatte eine klare Ansage gemacht, aber ihr Verhalten schien dieser diametral gegenüberzustehen. Ich wurde aus ihr irgendwie nicht schlau. Und bemerkte bei mir selbst recht deutliche ...