1. London Calling 01


    Datum: 30.05.2019, Kategorien: Erotische Verbindungen, Autor: byplusquamperfekt

    ... muss morgen schon um neun Uhr raus. Wir sollten langsam schlafen."
    
    Ich hatte überhaupt nicht mitbekommen, wie die Zeit vergangen war. Und wie müde ich selber war. Wir wünschten uns noch eine gute Nacht und schliefen dann beide überraschend schnell ein.
    
    ***
    
    Sara schaffte es am nächsten Morgen tatsächlich wieder nur eine Stunde zu spät zur Arbeit aufzubrechen. Sie musste als Juwelierin wirklich gut sein, so dass ihr Chef sie nicht rausschmiss, weil das war eigentlich eher eine Regelerscheinung. Ich ließ den Tag langsam angehen und trug mir gerade eine Tasse Kaffee und Erdnussbuttersandwiches in mein Zimmer, als ich Julie vor dem Bad begegnete. Sie hatte wohl gerade geduscht und trug nur ein großes Handtuch, das sie geschickt um ihren Körper geschlungen hatte.
    
    „Morgen."
    
    „Morgen Tom. Ich muss gleich mal mit dir reden. Ach was, ich komm jetzt mit auf dein Zimmer."
    
    Ich räumte schnell mein Bettzeug weg und machte ihr Platz auf dem Sofa.
    
    „Ich zieh aus", fing sie an.
    
    „Ich hab das gestern schon von Sara gehört ... lass dich doch von Bob nicht so provozieren ... das ist doch genau das, was er erreichen will."
    
    „Das Arschloch. Verdammter Alkoholiker. Er und seine Nutten. Ich hab's einfach satt, verstehst du? Nicht nur dieses verdammte Loch hier, London, meinen Scheiß Job, alles, weißt du? Ich hab gestern beschlossen zu meiner Mutter nach Cornwall ziehen, um mich erst einmal neu zu orientieren."
    
    Sie hatte mir vorher mal erzählt, dass sie am liebsten ...
    ... Schauspielerin werden wollte. Eine Ausbildung in dieser Richtung wollte sie aber nicht anfangen. Das brauchte sie letztlich aber auch nicht. Ein Jahr später würde sie einer der Stars in einer beliebten, mit der „Lindenstraße" vergleichbaren Vorabendshow werden und nach London zurückkehren. Wie sie da rankam, weiß ich aber nicht.
    
    „Du hast ja noch den zweiten Auftritt der Dame verpasst. Sie kam hinterher noch auf mein Zimmer, als Sara bei euch oben war und wollte mir an die Wäsche, um an einen Schlafplatz zu kommen."
    
    „Was für ein billiges Flittchen. Na ja, Französinnen. Zumindest die Sorte, die Bob hier immer anschleppt sind ja wohl alle so."
    
    Sie bedankte sich für die Zigarette, die ich ihr anbot.
    
    „Und? Hast du sie an deine Wäsche gelassen?"
    
    „Spinnst du? Wo Sara jeden Moment zurückkommen konnte, und das am Ende auch tat?"
    
    „Vielleicht ... solltest du dich nicht so auf Sara fixieren ..."
    
    „Was meinst du?"
    
    Sie seufzte.
    
    „Ich kann dir das nicht sagen, da sie es mir im Vertrauen erzählt hat. Sie ist eine liebe Frau, aber ... ich kann's nur wiederholen, fixier dich nicht auf sie."
    
    „Ich glaube ich weiß, was du meinst. Sie hat mir gestern auch noch etwas im Vertrauen erzählt."
    
    Wir sahen uns grinsend an.
    
    „Okay ... dann weißt du ja Bescheid. Denke ich. Egal. Du hast mit Sicherheit keine Probleme, was anderes zu finden. Dass dir die Kleine an die Wäsche wollte, verstehe ich nur zu gut ... ich würd dich ja jetzt auch küssen, aber du stinkst nach Erdnussbutter. Ich ...
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