Deus Ex Machina - Komplette Story -
Datum: 02.06.2019,
Kategorien:
Sci-Fi & Phantasie
Autor: byUnfein
... hohes und sehr vielseitiges Potential, aber gekoppelt mit einem Uplink wurden ihre Möglichkeiten astronomisch.
Alexander hatte längst nicht die ganze Wahrheit über die speziellen Bots erfahren, die sie in ihn eingeschleust hatte.
Sie brauchte nicht mehr darauf zu vertrauen, dass er sie nicht verriet, denn ihre winzigen Helfer waren inzwischen in der Lage eine Preisgabe ihres Geheimnisses effizient zu verhindern. Dazu brauchte er nicht einmal mehr die silberne Spange zu tragen, denn sie hatten an der Schnittstelle in seinem Nacken bereits einen multifunktionalen Brückenkopf errichtet.
Mit jeder verstreichender Stunde vermehrten sie sich, expandierten, vernetzten sich mehr und mehr mit seinem Leib, wurden sie stetig effizienter. Inzwischen zogen sich bereits dünne, metallene Drähte durch Teile von Tanners Körper, die wie eine Antenne fungierten und ihre Bots via Funkwellenempfang stetig online hielten, ohne auch nur in der Nähe einer Quelle sein zu müssen.
All das war überhaupt erst durch die Uplink-Verbindung in dieser Komplexität erreicht worden, vor ihren Experimenten mit ihm hatte sie keine Ahnung gehabt über all seine Möglichkeiten.
Der Datentransfer des Geräts funktionierte in beiden Richtungen. Sie konnte nicht nur seine Gedanken und Gefühle empfangen, sondern ebenso senden. Wenn die Bots genügend Potential entwickelt hatten, war es ihr möglich Tanner zu programmieren, ihm Gefühle und Gedanken einzugeben, die er nicht mehr von seinen zu unterscheiden ...
... vermochte.
Sie konnte ihn zu ihrer Marionette machen, ihrem Sklaven, wenn sie wollte.
Bereits jetzt war es hypothetisch machbar, Mindfucks körperliche Existenz mit nur einem einzigen Gedanken auf der Stelle zu terminieren.
´Nicht, dass sie das wollte ...´
´Aber als Rückversicherung konnte es durchaus eine notwendige Option werden.´
Die Androidin setzte zum Landeanflug an. Immer noch war sie sich nicht sicher, ob ihre Moral gewinnen oder ihr Wissensdurst siegen würde, aber zumindest hatte sie inzwischen vollständig ausgearbeitet wie sie ihr Projekt umzusetzen vermochte.
Ihre Zielperson hieß Professor Doktor Tamara Sevkovic und war eine alleinstehende, äußerst erfolgreiche und hochdekorierte Chirurgin Mitte vierzig, die in der Universitätsklink von East End arbeitete. Sie nutzte ihren Uplink, soweit Selen ihrer Recherche entnehmen konnte, für Körperstudien im Cyberspace und zur Steuerung von Kleinstrobotern bei besonders komplizierten Operationen.
Die Professorin war auf der Erde geboren worden, hatte dort promoviert, später in Kliniken auf unzähligen Planeten gearbeitet, an diversen Universitäten doziert und war schließlich vor Jahren auf der Sirius-Station sesshaft geworden. Mit ihren weitreichenden Erfahrungen und Erlebnissen war sie nahezu ideal für Selens Zwecke. Es hatte zwar noch zwei weitere Kandidatinnen gegeben, die sogar noch etwas besser geeignet waren, aber diese befanden sich, unter rationellen Gesichtspunkten, räumlich zu weit entfernt.
Nachdem ...