Dienstreise, Teil 1 bis 4
Datum: 20.06.2019,
Kategorien:
Insel der Scham,
Autor: Andy
... Geschlechtsgenossinnen hinüber, die tatsächlich, wenn auch zögerlich, alle Hüllen fallen lassen und ihre Kleidung den Beamten aushändigen. "Und was jetzt?" fragt sie mich entgeistert. Ich muß mehrmals schlucken, denn einerseits versuche ich mir vorzustellen, wie ICH in ihrer Lage empfinden würde, andererseits denke ich mit Schrecken an unseren gemeinsamen Aufenthalt auf der Insel, der sicher zu einer harten Bewährungsprobe für uns beide wird: Während sie sich vor mir, ihrem Kollegen und manchmal auch Gegenspieler, zutiefst erniedrigt fühlen wird, muß ich all meine Selbstbeherrschung aufbieten, um nicht ständig meine wunderschöne Begleiterin mit meinen Blicken abzutasten. Außerdem fürchte ich ihre bissigen Kommentare mir und dem Kunden gegenüber, mit denen sie zweifelsohne nicht sparen wird, um ihre eigene Unsicherheit zu überspielen.
"Das gilt doch sicher nur für normale Touristen", starte ich einen weiteren Versuch zur Bereinigung der Lage. "Weiß der Henker, was das soll, aber wahrscheinlich haben die zuwenig Strandkapazität, und irgendein weltfremder Bürokrat ist dann auf diese Idee gekommen." Meine Kollegin starrt unterdessen weiterhin zu den merkwürdigen Szenen am anderen Ende des Schiffes hinüber. "Sogar die Teenies müssen dran glauben", stellt sie mit ausdrucksloser Miene fest, "das ist doch brutal!" Eine adrett gekleidete Frau diskutiert wild gestikulierend mit einem der Beamten, der sie schließlich stehen läßt und weitergeht. "Sehen Sie, für uns gilt das gar ...
... nicht!" sage ich in beruhigendem Ton.
Meine Kollegin blickt weiterhin unsicher in die Ferne, und auch ich bin von meiner Theorie nicht so ganz überzeugt. Immer mehr Frauen und Mädchen entledigen sich ihrer Bekleidung, die meisten mit hochrotem Kopf und nur widerwillig. Eine gemischte Schulklasse, vermutlich kurz vor dem Abitur, trifft es besonders hart: Während die Jungen noch zwischen Peinlichkeit und Belustigung schwanken, steht den meisten Mädchen das Entsetzen ins Gesicht geschrieben. Manche debattieren wild mit der Lehrerin, die sich bereits splitternackt präsentiert, andere sitzen nur stumm da und fassen sich an den Kopf. Es wird wohl noch eine Weile dauern, bis auch sie sich überwinden können.
Langsam werden die unterschiedlichsten Körperformen sichtbar: Schöne, schlanke Frauen und fette, häßliche Weiber; junge, pralle Brüste und alte, hängende Milchsäcke; knackige Popos und schwabbelige Hinterbacken. Angesichts dieser nackten Tatsachen beginne ich mich zu fragen, ob mein unterbewußtes Schönheitsempfinden nicht reichlich unfair mit meinen weiblichen Mitbürgern umgeht, denn so spontan würde ich allenfalls ein Viertel der mir dargebotenen Körperformen als "passabel" einstufen. Und wenn ich die Bierbäuche der Männer mit ihrem winzigen Etwas darunter so unverhüllt vor mir hätte, fiele mein Urteil sicherlich auch nicht besser aus.
"Tschuldigung!" spreche ich einen der Beamten an, der gerade vorbeieilt. "Ich geh davon aus, das gilt nur für Touristen. Wir sind nämlich ...