1. Ramona und Michelle 1v3


    Datum: 27.06.2019, Kategorien: Fetisch Autor: bynachtaktiv

    ===
    
    Vorwort _ Es ist an der Zeit, meinen Nachlaß zu ordnen. Aus den verschiedensten Gründen standen meine Geschichten auf unterschiedlichen Seiten mit wechselnden Pseudonymen. Nun möchte ich die Arbeit von Jahren bündeln. Eine Nachbearbeitung findet nur rudimentär statt.
    
    Alle Personen in dieser Geschichte sind über 18 Jahre alt.
    
    Erstveröffentlichung: 2005
    
    ===
    
    "Scheiße", war das Einzige, was Ramona auf das soeben Gehörte einfiel. Sie ließ geräuschvoll Messer und Gabel auf den Teller fallen, und beim Aufstehen wäre fast noch der Stuhl, auf dem sie gesessen hatte, umgefallen. Im Türrahmen drehte sie sich noch einmal zu ihren Eltern um, die etwas betreten in ihr Essen schauten. "Denkt ihr eigentlich auch einmal an mich?", fragte sie wütend. Ohne auf eine Antwort zu warten lief sie hoch in ihr Zimmer, warf sich auf ihr Bett und ließ ihren Tränen freien Lauf.
    
    Derweil herrschte unten betretenes Schweigen. Bis Ramonas Mutter ihren Mann anschaute und sagte: "Sei nicht böse auf sie. Du mußt sie verstehen. Gerade erst vor einem Jahr sind wir hierher gezogen, und jetzt müssen wir schon wieder umziehen. Ich verstehe ja, daß das dein Beruf erfordert, und du selber auch nichts dagegen machen kannst. Aber für die Kleine ist das unendlich viel schwieriger als für uns."
    
    "Aber ich bin doch nicht böse auf Ramona", entgegnete Manfred. "Meinst du etwa, mir macht das Spaß? Aber als ich damals im Auswärtigen Amt anfing, da war uns das doch klar, oder nicht?"
    
    "Natürlich", ...
    ... entgegnete sie.
    
    "Und außerdem glaube ich fest daran, daß dies der letzte Auslandseinsatz für mich war. Warum sollten sie mich sonst nach Hause holen?"
    
    "Hoffentlich hast du Recht", erwiderte sie nach einiger Zeit.
    
    In der Zwischenzeit hing Ramona am Telefon und berichtete ihrer besten Freundin von der bevorstehenden Katastrophe. Sie schmiedeten Pläne das Unheil abzuwenden, aber alle hatten unterm Strich dasselbe Ergebnis: Sie waren undurchführbar. Und so kam es wie es kommen mußte. Eine letzte große Abschiedsparty wurde gefeiert. Viele Tränen wurden vergossen, heilige Schwüre, daß man sich nicht aus den Augen verlieren würde, wurden geleistet und alle waren mehr traurig als zum Feiern aufgelegt.
    
    Zwei Monate später.
    
    Pünktlich zum Schuljahresbeginn war die Familie in Deutschland angekommen. Das Land, das Ramona mit ihren Eltern in jungen Jahren verlassen hatte. Danach folgten viele Länder und eben so viele Schulen, in denen die Kinder der Diplomaten unterrichtet wurden. Sie lernte viele Kulturen kennen, unterschiedliche Mentalitäten und als ihr Vater dann in die Staaten versetzt wurde, da dachte sie zum ersten Mal nicht mehr an ihr Geburtsland, sondern war sich sicher hier bleiben zu wollen. Und jetzt? Jetzt stand sie am Schultor, links und rechts strömten die lärmenden Horden an ihr vorbei. Ihre Beine waren schwer wie Blei.
    
    Ihr Klassenlehrer stellte sie der Klasse vor und bat sie ein paar Worte über sich zu erzählen. Wenn sie etwas in den vergangenen Jahren gelernt ...
«1234...8»