1. Schule der Gehorsamkeit


    Datum: 01.07.2019, Kategorien: 1 auf 1, Autor: Kastor Aldebaran

    ... Verwirrt brachte ich meinen Teller zurück und ging zu Claudia und Monika zurück, die Abseits standen.
    
    Als ich näher kam, blieb ich einige Schritte vor ihnen stehen denn ich konnte nicht glauben, was ich sah. Nicht nur Claudia, sondern auch Monika hatte inzwischen eines der Halsbänder um. Langsam kam ich jetzt näher. Die beiden hatten mich noch nicht entdeckt und ich wollte es mir nicht anmerken lassen, dass ich es gesehen hatte. Wie selbstverständlich trat ich zu ihnen und wir unterhielten uns eine Weile. Es war allerdings schwer zu tun, als wenn es das natürlichste der Welt war.
    
    Wenn ich jetzt in die Runde schaute, konnte ich noch eines der Bänder entdecken, welches um den Hals eines anderen Mannes gelegt war. Es waren insgesamt vier Stück und da waren die beiden von Claudia und Monika noch nicht mitgezählt. Langsam wurde es spannend. In mir kreisten meine Gedanken, die jedoch vom Alkohol gedämpft wurden.
    
    Zwölf Uhr, gleich würde es soweit sein. Nur noch wenige Minuten bis zum Jahreswechsel. Diese Erkenntnis riss mich aus dem Grübeln. Die Partygesellschaft war inzwischen ausgelassen. Bei einigen Musikstücken wurde kräftig mitgesungen und es wurde viel gelacht. Zwei Kellner rannten herum und versorgten uns mit hohen Sektkelchen zum Anstoßen. Gleichzeitig wurde auf dem Balkon eine riesige Uhr aufgebaut die anzeigte, dass es nur noch fünf Minuten bis Mitternacht waren.
    
    Auch diese fünf Minuten vergingen wie im Flug und es wurden wie üblich, die letzten Sekunden ...
    ... des alten Jahres, bei gedämpfter Musik, herunter gezählt. Punkt zwölf Uhr ging ein Jubeln durch die Menge, Gläser wurden gehoben und alle prosteten sich zu.
    
    Claudia warf sich mir in die Arme und küsste mich lang und gefühlvoll. Kaum hatte sie sich von mir gelöst, trat Monika an ihre Stelle. Ich konnte nicht so schnell reagieren und schon klebten ihre Lippen auf den meinen, während Claudia neben uns stand und uns zuschaute.
    
    Genauso schnell, wie sie Monika mich bestürmt hatte, so schnell verließ sie mich wieder. Ich schrieb es der Stimmung zu. Ein neues Jahr wurde nicht jeden Tag begrüßt.
    
    Plötzlich knallte es gewaltig und über unseren Köpfen, explodierte im Nachthimmel, eine Rakete. Nicht so eine, wie man sie normalerweise Zuhause hat, sondern eine, die man normalerweise nur bei großen Feuerwerken sieht. Und es war nicht die Einzige.
    
    Sofort wurde die Discobeleuchtung ausgeschaltete und alle anderen Lampen gelöscht, denn jetzt folge eine Rakete nach der anderen. Sie wurden so schräg abgeschossen, dass sie alle direkt über uns explodierten und ihr gleißendes Licht verstrahlten.
    
    Einige machten es sich einfach. Sie legten sich auf den Boden und konnten das Schauspiel betrachten, ohne ihren Kopf in den Nacken zu legen. Keine dumme Idee. Also machten wir es ihnen nach. Die beiden Mädels lagen jeweils auf einer Seite von mir. Wie von selbst hielten wir uns drei dabei an den Händen fest.
    
    Das Feuerwerk war mindestens zwanzig Minuten lang und ich hatte vorher noch kein ...
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