Schule der Gehorsamkeit
Datum: 01.07.2019,
Kategorien:
1 auf 1,
Autor: Kastor Aldebaran
... auszusetzen. Sie nickte einmal und ging weiter. Gleich würde sie bei uns sein und ich fragte mich schon länger, was sie bei uns machen würde. Wir mussten in ihren Augen erbärmlich wirken. So klopfte mir das Herz und ich kam mir vor, wie in der Schule bei einem Test, der sofort ausgewertet wurde.
Nur noch wenige Schritte und sie stand vor mir, wobei sie sich zuerst die beiden neben mir ansah. Sie versuchten, mich zumindest nicht zu blamieren. Und saßen ruhig da. Wobei mir jetzt auffiel, wie seltsam meine Gedanken geworden waren. Was tat ich hier eigentlich? Doch ich hatte das Spiel mitgemacht, also musste ich da jetzt durch. Lange sah sie sich die beiden an und zeigte auf das eine und andere, hob danach ihren Kopf und sah mir direkt in die Augen.
Grüne, stechende Augen krallten sich in meine Pupillen und ich zuckte zusammen. Ich konnte es nicht glauben, aber diese Augen gab es nur einmal, zumindest hatte ich solche noch kein zweites Mal gesehen. Während ich leicht zusammenzuckte, blieben die Augen, die mich anstarrten vollkommen ruhig und ich hielt ihnen stand. Ich war mir sicher, dass ich sie kannte. Nur ein Mensch hatte solche und ging damit so um. Frau Schmidt. Es gab keinen Zweifel. Die Größe kam hin, die Figur, ihr Gang und alles drum herum passte. Sogar ihren Geruch konnte ich identifizieren, der mir jetzt in die Nase stieg. Das gleiche Parfüm, was sie auch in der Schule trug.
Streng sah sie mir noch einige Sekunden in die Augen und beugte sich dann in Richtung ...
... meines Ohrs. Leise, sehr durchdringend, flüsterte sie mir ins Ohr. "Das müssen wir noch üben! Eine ist schwer zu bändigen, aber die Zwei zusammen sind kaum zu schaffen. Ich glaube du brauchst Nachhilfestunden. Ich werde mich persönlich um dich kümmern. Wir fangen ganz von vorne an."
Mir wurde heiß und kalt zugleich. Gab es noch eine Chance aus der Geschichte auszusteigen? Oder war ich bereits so weit, das es mich zu faszinieren begann, geradezu anzog, um zu wissen, was mich erwartete? Würde die Neugierde siegen? In diesem Augenblick wusste ich es noch nicht und bin mir selbst jetzt noch nicht darüber im Klaren.
Kaum waren ihre Worte verklungen stand sie wieder hoch aufgerichtet vor mir und starrte mir noch einen Augenblick in die Augen, danach ging sie zum letzten Pärchen. Es war absurd. Meine Lehrerin würde mich nicht nur in Mathe unterrichten, sondern auch noch privat in etwas, was damit nichts zu tun hatte. Das Wort "Nachhilfestunden" kam mir in dem Zusammenhang seltsam vor.
Dann war sie mit dem den letzten beiden fertig und sie ging zur verborgenen Tür zurück. Dort drehte sie sich noch einmal um und klatschte zweimal in die Hände, welches das Zeichen zum Aufbruch war. Ein Gespann nach dem anderen verließ der Reihe nach den Raum.
Wieder begannen die beiden zu ziehen und ich musste sie mit mehr Nachdruck zurückziehen, dabei wollte ich eigentlich in den Raum mit unseren Sachen zurück. Doch das wollten die beiden nicht.
Da ich mich in dem Haus nicht auskannte, ...