1. Schule der Gehorsamkeit


    Datum: 01.07.2019, Kategorien: 1 auf 1, Autor: Kastor Aldebaran

    ... und sie links neben meiner Frau. Dabei sah Frau Schmidt gerade nach vorne.
    
    Dann verließen wir den Raum, damit sie uns in den Spiegeln im Flur begutachten konnten und es sah dieses Mal gar nicht schlecht aus. Mein größerer Körper, stämmig und muskulös, ihrer schmal und grazil. Dazwischen die perfekten Beine von Frau Schmidt. Gut, Frau Müller machte Fehler, aber wenn sie in der nächsten Zeit besser werden würde, könnte es super aussehen. Wir wären kein schlechtes Team.
    
    So gingen wir zurück in den Übungsraum. Damit war der Tag vorbei. Mehr passierte nicht.
    
    Montag, 31. Januar 2011
    
    Ich bin noch aufgeregt. Gestern war es soweit.
    
    Niemand hatte mich darauf vorbereitet. Vielleicht war das auch gut so.
    
    Als ich in den Raum kam, standen dort mehrere Stühle, auf denen sieben Frauen und Männer saßen, die soweit ich erkennen konnte, alle drei Sterne auf Ihren Halsbändern trugen.
    
    Kaum war ich durch die Tür gekommen, stand Frau Schmidt neben mir und kettete mich an. Dann ging sie mit mir durch den Raum. Erst im Kreis, dann hin und her. Wir spulten das ganze Programm ab, was ich konnte. Dabei sahen mir die Leute zu und mir war klar, was es bedeutete. Es musste eine Prüfungskommission sein, anders konnte ich es mir nicht vorstellen.
    
    Also strengte ich mich ganz besonders an. Ich wollte noch besser sein als sonst, obwohl das nicht mehr möglich war.
    
    An den Mienen der Prüfer konnte ich nichts ablesen. Jedenfalls nicht aus dem Augenwinkel. Sie schrieben nichts auf, ...
    ... sie sprachen nicht miteinander. Sie beobachteten lediglich.
    
    Etwa eine halbe Stunde später, gingen wir direkt auf sie zu und Frau Schmidt blieb stehen. Wie ich es gelernt hatte, setzte ich mich neben sie und starrte geradeaus, ohne mit den Wimpern zu zucken. Es fing links von mir an und der Reihe nach nickte einer nach dem anderen. Nur kurz aber das reichte. Einstimmig. Mir fiel ein Stein vom Herzen.
    
    Dann stand einer der Prüfer auf, beugte sich zu mir herunter und durchtrennte symbolisch, mit einer Zange, den Metallring, an dem die Kette eingehakt war. Die Leine war frei und hing jetzt in der Luft. Daraufhin standen die anderen auf, nickten noch einmal in Richtung von Frau Schmidt, danach in die meine und verließen den Raum.
    
    Später kam noch Frau Müller. Anscheinend war sie meine Belohnung. Außer ihrem Halsband und einer Augenbinde, durch die sie nichts sehen konnte, trug sie nichts am Leib. Sie wurde von Frau Schmidt zu mir geführt, die mir andeutete, mich ebenfalls auszuziehen.
    
    Es dauerte nicht lange und ich war aus dem Anzug. Dann war ich wieder auf dem Boden. Zugleich kam meine Frau mit Frau Müller auf mich zu und beugte sich zu mir herunter. Sie lächelte über das ganze Gesicht und sah das erste Mal wirklich glücklich aus, soweit ich es beurteilen kann. Sie sah mir tief in die Augen und drückte mir die Leine in die Hand.
    
    Ich hatte es also geschafft. Meine Lehre war vorbei. Nicht nur das, ich durfte anscheinend ausbilden. Eine größere Ehre konnte mir kaum ...
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