1. Mein Leben in Norwegen Teil 28


    Datum: 03.07.2019, Kategorien: Hardcore, Autor: mann194

    ... viel etwas spärlich aus. Ich machte noch einen starken Kaffee und füllte ihn in die Thermoskanne.
    
    Der Wind kam weiterhin aus NW, jetzt mit 5 und wir fuhren, hoch am Wind mit Fock und einem Reff im Groß weit auf die Nordsee raus. Nach ca. 20 Seemeilen steckte ich einen neuen Kurs und wir konnten Raumschots fahren und die Fock und das Groß voll nutzen. Malte und ich wechselten uns an der Pinne ab und jeder konnte so ein wenig entspannen und die zweite Kanne Kaffee war dann auch geleert.
    
    Die Contest lief im Mittel 9 Konten und wir steuerten auf Helgoland zu. Nachts um 1:00 Uhr kamen wir an. Ich hatte knapp 160 Seemeilen geplant, naja, dann war der Speed über Grund wohl doch langsamer als die Geschwindigkeit im Wasser.
    
    Als wir festgemacht hatten, saßen wir noch in der Plicht und tranken einen Whisky.
    
    Ich schlug Malte vor, das wir heute hier bleiben und ein wenig die Insel erkunden und etwas anderes als Erbsensuppe essen. Nach dem Aufstehen rufen wir aber erstmal unsere Frauen und Kinder an! Meinte Malte.
    
    Ja, Malte, das ist überfällig! Meinte ich. Sag mal Malte, habt ihr einen Spinnaker an Bord?
    
    Ich denke ja, er sollte unter der Koje im Vorschiff sein. Erwiderte er.
    
    Vielleicht können wir ja dann mit dem Spinnaker nach Cuxhaven segeln. Meinte ich.
    
    Wir riefen am Morgen die Frauen an und auch die Kinder wollten unbedingt mit uns sprechen!
    
    Es ging allen gut und so erkundeten wir die Insel und fanden ein gemütliches Restaurant, aßen zu Mittag und saßen am ...
    ... Abend immer noch am selben Tisch. Das Restaurant hatten wir im Oberland gefunden und wir hatten einen wunderschönen Blick auf den Hafen und unser Boot!
    
    Gegen Abend verließen wir das gemütliche Haus und torkelten zu unserem Boot zurück.
    
    Kurz danach lag ich, ohne Zähne putzen, in meiner Koje und schlief.
    
    Am nächsten Morgen die gleiche Prozedur: Kaffee, eine Scheibe Brot und dann die Thermoskanne voll machen! Dann war auslaufen angesagt und der Wind hatte ideal auf NW 3 abgenommen und wir setzen den Spinnaker!
    
    Die Contest lief zur Hochform auf und zeigte 9-10 Knoten auf den Instrumenten.
    
    Wir sahen schon Cuxhaven vor uns und das Wetter schlug plötzlich um, der Wind nahm zu und kam aus NW mit 5.
    
    Ich hatte eine Wetterfront hinter uns nicht beachtet, bat Malte an die Pinne und er sollte Kurs halten und die Schot für den Spinnaker los machen. Ich klinkte mich in die Liveline ein und bin zum Vorschiff, Spinnakerbaum ausklinken und sichern, dann warf Malte die Schot los und der Spinnaker sauste runter, ich bin kein Oktopus! Ich hatte Mühe das ganze Tuch zu bergen, zumal das Luk zum Vorschiff verschlossen war!
    
    Also alles in die Plicht schleppen und unter Deck werfen.
    
    Danach sollte Malte in den Wind drehen und ich wollte ein Reff ins Groß legen. Das Boot stampfte derart hart in der See und meine Knie machten Bekanntschaft mit dem harten Deck. Ich wollte jetzt kein Risiko mehr eingehen und schlug die Fock am Vorstag an.
    
    Wieder in der Plicht zog ich die Fock hoch ...
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