1. Heute Nicht


    Datum: 13.07.2019, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: byGhostSong

    ... Wie die Ödländerin später erfuhr, hatten Geralt und seine Banditen eine Karawane überfallen und große Reichtümer erbeutet. Ein Grund, seinen Triumph gebührend zu feiern.
    
    In einer großen Halle, auf deren Wand eine verwitterte, nur noch schwer leserliche Zahl stand, die eine hunderteins, aber auch eine hunderteinunddreissig sein konnte, kam alles zusammen, was sich zur Gang des Haifischs zählte. Erstmals sah sie seine Meute versammelt, um die dreissig schwer bewaffnete und grobschlächtiger Männer, viele mit wilden Bärten, Narben und verrotteten Zähnen. Saufend und schmatzend saßen sie an einer langen Tafel, die voller Speisen und alkoholischen Getränken war und grölten ihrem Führer mit erhobenen Bechern zu, als er mit seiner schönen Beute im Schlepptau den Raum betrat.
    
    Lachend hob er die Hand und erwiderte den Gruß mit einem lauten Brüllen, dann sagte er, an seine Banditen gewandt: "Heute Nacht wird gefressen und gefickt, bis uns die verrottetetn Leiber der unteren Etage hören können!" Wieder ein lautes, rohes Jubeln. Geralt, der seinen Auftritt mit der attraktiven Gefangenen, die unweigerlich die gierigen Blicke der Männer auf sich zog, sichtlich genoss, führte sie auf ein Sitzkissen neben seinem mächtigen, doch primitiven Thron, der sich auf einer Empore über dem Geschehen befand.
    
    Seufzend ließ sich der Banditenfüher in senen aus allerlei miteinander verschweissten und verkeilten Schusswaffen erbauten Thron niedersinken. Erst jetzt fiel der Ödländerin Melissa unter ...
    ... den eilig hin und her huschenden Sklavinnen auf, die den Männern am Tisch neue Getränke einschütteten oder lachend auf ihren Schößen saßen. Tief war sie gesunken, seit die Ödländerin ihren Bunker betreten hatte. Von der einstmaligen Lieblingssklavin des Haifisch war sie nun eine Dienerin, wie all die anderen. "Bring mir ein Bier. Und zwar von dem guten Stoff, hörst du?", sagte er schroff, ohne Melissa auch nur anzusehen.
    
    Die Ödländerin spürte, wie sehr die hübsche Sklavin unter ihrer Degradierung litt und sie spürte den kurzen, doch voller Hass und Eifersucht erfüllten Blick, den sie ihr, die neben dem Herrscher im feinsten Kleid saß, zuwarf. "Und Melissa?", mit einem Anflug von Freude im Gesicht drehte sich die Sklavin herum. "Bring meiner Hure auch etwas zu trinken. Den besten Wein den wir haben." Melissa Gesicht versteinerte sich und schnell drehte sie sich herum und tapste davon. Geralt genoss die Qual seiner Sklavin, die Ödländerin konnte es in seinem Gesicht sehen.
    
    Je weiter der Abend fortschritt, desto lauter wurde die Runde. Der Alkohol floss in Strömen und die Männer wurden immer enthemmter. Laut sangen sie obzöne und gewalttätige Lieder, wie sie nur Männer ihres Schlages kannten und zunehmend wurden sie gegenüber den Dienstmädchen, von denen alle außer Melissa ein Sklavenhalsband trugen, handgreiflich. Manche der Mädchen, wohl die erfahrenen Sklavinnen, wehrten sich nicht gegen die zupackenden Hände, ja manche von ihnen sah die Ödländerin sogar bereitwillig ...
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