Wenn die Nachtigall erwacht 14
Datum: 14.07.2019,
Kategorien:
Sci-Fi & Phantasie
Autor: by_Faith_
... viel geraucht.
»Solange sie mir keinen Ärger mehr machen, wird niemand diese Bilder sehen«, sagte Tyra mit ihrem üblichen Selbstbewusstsein. Mr. Fernandez widersprach nicht, er streckte nur einen Arm aus und zeigte mit dem Finger auf etwas, das ihm komisch vorkam.
An dem Smartphone hing eine seltsame Blume, so, als hätte sie in dem Port für die Datenübertragung Wurzeln geschlagen. Das hätte ihn aber nicht einmal gestört. Frauen trugen alles Mögliche in ihren Handtaschen spazieren, vielleicht war das ein ultramoderner Lautsprecher. Seltsam fand er es erst, als sich die anderen Wurzeln der Lautsprecherblume selbstständig um Tyras Arm wickelten. Tyra legte ihr Smartphone zurück in die Tasche, dann schien sie mit der Blume zu sprechen.
»Denken sie immer an die Bilder«, sagte Tyra noch einmal zu ihm. Sie schloss die Bürotür leise auf und fing an zu weinen, so wie sie es im Schauspielkurs gelernt hatte.
Tyra kam weinend aus dem Büro von Mr. Fernandez. Sie fühlte sich so sehr in ihre Rolle ein, dass ihr tatsächlich eine Träne aus dem Augenwinkel lief.
»Er hat nicht nur meine Tasche, sondern auch mein komplettes Handy durchsucht«, sagte sie und die Aufmerksamkeit aller Anwesenden war ihr gewiss. Sie bekam Umarmungen und alle waren sich einig, dass er das nicht tun dürfte und er diesmal zu weit gegangen war.
»Du darfst dir das nicht gefallen lassen!«, sagte eine Kollegin.
»Ich will einfach nur nach Hause«, schluchzte Tyra, verabschiedete sich und rannte aus dem ...
... Großraumbüro.
***
»Na, immerhin«, sagte Miriam, »wenn Tyra den Rest der Woche nicht zur Arbeit kommt, wird das niemanden wundern.«
Im gleichen Moment richtete M'ryn der I. seine Blüte auf einen Punkt aus, der nordöstlich von ihnen lag.
‚Der Dornenwall schrumpft!', sagte M'ryn der I. Rick versuchte, seinen Zeigefinger im gleichen Winkel auszurichten, wie der Blütenstempel stand und glich die Richtung mit einem Kompass ab. Er notierte sich die ungefähren Daten auf seinem Notizblock und schaute auf eine Landkarte.
»Jepp, wir nehmen die Interstate 5 nach Norden«, sagte er und startete den Wagen. Miriam zog die Sonnenbrille, die sie sich von Sam geliehen hatte, aus ihren Haaren und setzte sie auf die Nase.
»Ich bin dann mal weg.«
Rick schaute verwundert zu ihr herüber, dann nickte er: »die Fantasiewelt - viel Glück!«
***
Miriam saß in der Gestalt der Blauen Königin auf dem Rücken des schwarzen Panthers, als sie die Anderswelt erreichte.
»Hast du dich endlich überwinden können?«, sagte Miriam und winkelte die Unterschenkel an, um an den Flanken des Tieres Halt zu finden. Es war das erste Mal, dass sie auf M'ryn dem I. ritt. Sie griff mit ihren Händen in seinen Nacken und sah ihre blauen Fingernägel in dem samtigen Fell verschwinden. Es fühlte sich flauschig an und sie konnte sich gut in dem Pelz festhalten.
‚Es gab nichts, das ich hätte überwinden müssen, aber ich bettele nicht darum, dich tragen zu dürfen', antwortete M'ryn der I. und setzte sich ...