1. Doppelgeil


    Datum: 14.07.2019, Kategorien: Ehebruch Autor: Saluti

    Schon bei der Begrüßung war ihm aufgefallen, wie weich und verträumt ihre Gesichtszüge waren. Er hatte diese junge Freundin seiner Frau nie zuvor gesehen. Auch ihre Hand fühlte sich weich, nachgiebig und schmiegsam an. Sie blieben einfach stehen, während all die andern lachten und sich mit dem Gepäck herumschlugen.
    
    "Ich heisse Janine", sagte sie leise , indem sie noch einmal seine Hand berührte. Er wusste nicht, warum er seine eigene Hand ihr auf die Schultern legte, das gehörte sich nicht. Für einen Augenblick vermischte sich der Duft dieses Abends mit dem Duft ihrer Haare - beinahe so, als gäbe es eine intime Berührung.
    
    Was für ein Glück - was für ein Zufall. Er selber hieß Jan. Und nichts füllte den Raum seiner Erwartung mehr als das Zusammensein mit einer Janine. Der Name, den er von seiner Frau oft gehört hatte, hatte sich mit einer seltsamen Nähe verbunden, mit Bildern von nackter Schönheit und schamlosen Liebesspielen - mit allen Männerphantasien also und mit den erotischen Träumen eines Verheirateten.
    
    Was Janine nicht ahnte und was Jan nicht wusste, war das einfache Doppelspiel in ihnen selbst, der gerade Weg in den ersehnten Bruch mit Ehen und konventionellen Vorstellungen von Ehebruch. Beide wollten dies eine und beide fanden schon wenige Stunden später den einfachsten Weg zu einander. Und zwar präzise, Schritt für Schritt, immer in die selbe Richtung.
    
    Schon als er ihre zwei Taschen aus dem Gepäckraum heben wollte, streifte sie ihn. Nicht am Rücken, ...
    ... nicht an den Schultern - sie streifte ihn deutlich und mehrfach vorne am Bund, einfach so und ganz einfach. Aber bereits unvergesslich. Sein Stab war berührt, er blieb - das spürte er - einfach hoch. Wie von Ferne gesteuert konnte er ihr Gepäck zum Haus, in das zweite Stockwerk, in das warme Zimmer aus Holz tragen. Ihre Wangen mit seinen eigenen leicht zu kosen war eine Kleinigkeit: Sie standen tatsächlich jetzt schon allein im selben Raum. Janine guckte in den Spiegel, lachte, kämmte sich das Haar und löste die Bluse und lachte ihn an, als wäre sie schon lange seine Geliebte. Das dauerte zwar nur Sekunden, da sie sich der Gästegruppe anschließen mussten, im Gefühl der Haut dauerte es Nächte und Tage wie ein Frühling, der eine neue Zeit aufbrechen lässt.
    
    Und dann war alles gediegen, normal, sehr fein, ein bisschen vornehm und lustig auch: Der Empfang zu diesem Wochenende in ihrem Berghaus mit den Freundinnen und den alten Freunden seiner Frau zur Nachfeier ihres Geburtstages. Beim Aperitif spürte Janine, dass sie nur mit Mühe sich unter andere Gäste mischte und die Begegnung mit Jans Frau, die sie ansonsten sehr mochte, vermied. Und Jan tat beschäftigt, als sei eben alles so wie immer. Er war ja immer Gastgeber, immer höflich, nett. Er war nie das Tier, das er gerne sein wollte, nie der Tänzer, der sich die Schöne angelte, nie der geile Ficker, der er heimlich war. Janine dagegen war sich ihrer Eifersucht auf ihre Freundin bewusst, sie hatte lange schon von Jan geträumt und ...
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