1. Die Burg


    Datum: 20.04.2018, Kategorien: Sonstige, Autor: Aldebaran66

    ... selber hier war, machte es nach meiner Meinung auch nichts aus, etwas später hinaufzugehen.
    
    Heute wollte ich zu Lorentz. Nach verzehrtem Frühstück stiefelte ich in die Richtung, die man mir angegeben hatte.
    
    Ich fand die Brücke und erkannte sogleich das windschiefe Haus auf der linken Seite.
    
    Schon ein seltsames Domizil für jemanden, der es eigentlich besser wissen müsste. Als Zimmermann und Dachdecker ein solches Haus zu besitzen war nicht gerade Werbung für seine Arbeitsleistung.
    
    Vor dem Haus, auf einer Bank, saß ein älter aussehender Mann mit grauem Rauschebart der gerade dabei war sich eine Pfeife zu stopfen. Er schien es sich in der Sonne die gerade schien gemütlich zu machen.
    
    "Sind sie Lorenz der Zimmermann?", fragte ich und sah ihn dabei freundlich an.
    
    "Wer will das Wissen?", kam zurück und er sah mich ebenfalls mit wachen Augen an.
    
    "Mein Name ist Jens von Maiden. Ich suche den Zimmermann Lorentz, weil ich ihn ein Geschäft vorschlagen möchte!"
    
    "Was für ein Geschäft?", kam von ihm zurück, ohne meine Frage zu beantworten.
    
    "Auf der Burg muss ein Dach repariert oder abgetragen werden. Ich bin im Moment dort angestellt, um mich um den Rest zu kümmern. Von Dächern habe ich aber keine Ahnung!"
    
    "Und was sagt der alte, knarzige Vogel Conlin dazu und die Gräfin? Sagt bloß die alte Schachtel, hat dazu ja gesagt. Wenn ja, dann müsst ihr mir mal erzählen, wie ihr die beiden dazu rumbekommen habt. Es grenzt an ein Wunder.
    
    Ach ja, ich bin Lorentz. ...
    ... Wollt ihr ein Pfeifchen mit mir schmauchen? Menschen in Eile sind mir zuwider und ihr seht so aus, als wenn ihr nur auf dem Sprung hier seid."
    
    Bis vor wenigen Monaten hatte ich Zigaretten geraucht und mir einmal in einem Anfall von Wahnsinn eine Pfeife gekauft. Das zahlte sich jetzt aus, denn ich war mir sicher, dass wenn wir eine Pfeife zusammennahmen, dann würde ich mich mit Lorentz besser verstehen.
    
    Ich willigte ein, und während ich auf ihn zuging, rief er in Richtung Eingang: "Barbel, bring meine Pfeifen ich habe besuch."
    
    Zwei Minuten später kam eine kleine, rundliche Frau aus dem Haus und hielt einen Beutel in der Hand.
    
    "Ja, so ist es richtig. Die Herren hocken in der Sonne und lassen es sich gut gehen, während noch so viel Arbeit wartet!", sagte sie, sah uns aber nicht unfreundlich dabei an.
    
    "Barbel, das ist Jens von Maiden. Er repariert das alte Gemäuer auf dem Berg. Ich soll ihm dabei helfen. Was meinst du, ob das eine gute Arbeit ist?"
    
    Sie sah mich interessiert an und schien schnell und gründlich zu überlegen.
    
    "Frau Gräfin zahlt sicher nicht schlecht. Warum nicht, dann sitzt du wenigstens nicht so nutzlos hier herum und stellst deine Füße unter den Tisch!"
    
    Mit diesen Worten reichte sie Lorentz den Beutel, drehte sich um und verschwand wieder im Haus.
    
    "Lass die Frauen entscheiden und du hast Ruhe im Haus. Ein altes Rezept meiner Familie!", dabei sah er mich verschmitzt an und reichte mir eine seiner Pfeifen aus dem Beutel. Dazu bekam ich ein ...
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