1. Die Burg


    Datum: 20.04.2018, Kategorien: Sonstige, Autor: Aldebaran66

    ... neues Mundstück und einen kleinen Beutel mit würzig riechendem Tabak.
    
    Schon wenig später saßen wir beide schweigend vor dem Haus und kleine blauweiße Wölkchen kamen immer wieder zwischen unseren Lippen hervor.
    
    Es war aber auch zu herrlich hier zusitzen und es sich einfach nur gut gehen zu lassen. So konnte man es wirklich aushalten. Einfach nur dasitzen und an nichts denken.
    
    Erst als der Tabak in unseren Pfeifen zur Neige ging, setzte Lorentz ab uns fragte mich: "Wann soll es los gehen?"
    
    "Wahrscheinlich schon morgen, wenn es nicht zu früh ist!", antwortete ich und beobachtete sein Gesicht dabei.
    
    "Dann bis morgen. Es wäre nicht schlecht, wenn ihr mich abholen würdet, dann muss ich meine Werkzeuge nicht alleine hinaufschleppen!"
    
    Ich nickte nur und gab ihm die Pfeife wieder.
    
    "Behaltet sie. Wir werden sicher noch öfter, oben auf der Burg, einen Zug nehmen. Arbeit ist Arbeit, Pause ist Pause. Wer zu schnell arbeitet, macht Fehler!"
    
    Ich steckte die Pfeife ein und stand auf. Dann nickte ich Lorentz noch einmal zu und ging langsam Richtung Burg. Lorentz schien eine Seele von Mensch zu sein und irgendwie freute ich mich schon darauf, mit ihm zusammenzuarbeiten.
    
    Schlendernd kam ich an der Burg an und in dem Moment, als ich an dem Tor klingel wollte, kam mir Conlin entgegen.
    
    "Gut, dass ihr gerade kommt!", meinte er, "ich muss den Tag über weg und so trifft es sich gut, denn später wärt ihr nicht mehr hineingekommen. Frau Gräfin erwartet euch heute ...
    ... Nachmittag um drei Uhr in der Kemenate im ersten Stock."
    
    Ich sah Conlin fragend an, und als er es sah, meinte er nur.
    
    "Erster Stock, zweite Tür von rechts. Sie würde sich sehr darüber freuen euch pünktlich dort zu sehen."
    
    Als er dann sah, dass ich nickte, wandte er sich sofort ab und ging schnellen Schrittes Richtung Dorf. Ich hingegen ging in die Burg und freute mich schon darauf, die Gräfin ein weiteres Mal zu sehen. Vielleicht bekam ich ja jetzt ein paar Antworten auf meine Fragen.
    
    Zuerst ging ich in die Werkstatt und nahm mir vor, die Arbeiten auf der Wehrmauer zu beenden, denn wenn wir morgen mit dem Gebäude anfingen, wollte ich es fertig haben.
    
    Schon wenig später war ich auf der Mauer angekommen und stürzte mich in die Arbeit, wobei ich immer wieder auf meine Armbanduhr schaute, um meinen Termin bei Frau Gräfin nicht zu verpassen. Das wollte ich auf keinem Fall.
    
    Etwa eine halbe Stunde vor dem Termin machte ich Schluss und begab mich in die Werkstatt um mich selber wieder ein wenig herzurichten. Dann schlenderte ich langsam in Richtung Haupthaus, hatte aber noch zehn Minuten Zeit. Also richtete ich meine Schritte in Richtung Rittersaal, um ihn mir noch genauer anzusehen.
    
    Ich sah mir die Waffen genauer an, die an den Wänden hinten und meinte an ihnen Gebrauchsspuren zu entdecken. Hier und da waren tiefe Kratzer an den Schäften der Hellebarden zu erkennen, genauso waren an den Schwertern Scharten in den Schneiden. Sie waren also benutzt worden und nicht nur ...
«12...585960...96»