1. Die Jagdinsel


    Datum: 18.07.2019, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: byPeter_Carsten

    ... Alicias weibliche Rundungen, die sich unter ihrem Hemd abzeichnen. Als Alicia die Arme vor der Brust verschränkte, wurde ihm sein offenes Starren bewusst. Rasch sah er ihr direkt in die Augen. "Dir wurde niemals gesagt, warum du so gut wie nie Körperkontakt mit einem Sarotauren oder mit einem Mitmenschen hattest, nicht wahr?" Als Alicia stumm nickte, fuhr Hephion mit seiner Erklärung fort. "Jeder Mensch wurde gezüchtet und genetisch von den Sarotauren verändert. Du bist eine der "Beutefrauen". Deine Veränderung betrifft dein Inneres, deine Seele. In deinen Genen ist einprogrammiert, jegliche Form von Sexualität zu fürchten und abzulehnen. Allein das Entblößen deiner Brüste bedeutet schon fast körperliche Qual für dich. Da du in all deiner Zeit in dem Gefangenenlager noch nie gezwungen wurdest dich jemanden zu zeigen, ist dir das sicher noch nie bewusst geworden." Ohne darüber nachzudenken, verschränkte Alicia erneut ihre Arme vor ihrer Brust.
    
    "Aber was ist das für eine Echse die da eben aufgetaucht ist? Ein... wie nanntest du es... ein Kroton?" Hephions Miene verfinsterte sich. "Der Kroton ist ein fehlgeschlagenes genetisches Experiment der Sarotauren. Sie kreuzten eines ihrer Arbeitstiere mit einem männlichen Menschen. Ziel war es wohl, die Menschen für Arbeitszwecke umzuzüchten. Doch die Kreuzung schlug fehl. Der Kroton ist viel zu aggressiv, als dass man ihn problemlos bei Arbeiten einsetzen könnte und dazu kommt sein extremer Paarungstrieb der unbeabsichtigt ...
    ... mitgezüchtet wurde. Diese Kreatur hat eine übermenschliche Kraft. Ihm wurde ein optisches Übertragungsgerät anstelle des rechten Auges eingepflanzt. Dadurch können die Sarotauren die Jagd aus der Perspektive des Echsenwesens mitverfolgen. Und natürlich auch seine schrecklichen Taten. Der Kroton ist es, der der Jagdinsel ihren Namen gegeben hat!" Schluchzend sank Alicia auf die Knie, das Gesicht in den Händen vergraben. Ihre Schultern zuckten. Unbeholfen sah Hephion auf sie herab. Wie gern hätte er tröstend eine Hand auf ihre Schulter gelegt, doch er wusste das Alicia das nur noch weitere Probleme bescheren würde. Nach einiger Zeit hatte Alicia ihren Weinkrampf überwunden. Mit tränennassen Augen sah sie zu Hephion auf. "Was können wir tun? Wohin können wir gehen?" Hephion versuchte zuversichtlich zu klingen. "Wir werden entkommen! Ich habe auf dem Holovid ein Bild von der Insel gesehen, auf der anderen Seite des Waldes beginnt bereits die Küste. Dort gibt es auch einen Hafen. Dann werden wir diese Insel verlassen!"
    
    Als sie weitergingen war die Stimmung gedrückt. Vor Hephion wollte Alicia es auf keinen Fall zugeben, aber sie hatte schreckliche Angst. Während sie Hephion folgte, schweiften ihre Gedanken immer wieder zu Hephions Ausführungen ab. Sie bemühte sich, an andere Dinge zu denken. "Achte auf die Fallen!", schalt sie sich in Gedanken selbst, "Achte auf die Fallen!". Auf gar keinen Fall wollte sie von einer Dorne geritzt, oder von irgendeinem Kleingetier gebissen.... "Autsch!" ...
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