1. Weeslower Chroniken - 2002 - Jasmin 1. Kapitel: Das Foto-Shooting


    Datum: 28.07.2019, Kategorien: Kunst, Autor: nudin

    ... im grellen Schein einer starken Taschenlampe wieder.
    
    "Halt! Was machen Sie hier?!" rief laut eine kräftige Männerstimme.
    
    Reflexartig umschlang Jasmin den nackten Mann an ihrer Seite. Sie waren beide so geblendet, dass sie niemanden erkennen konnten.
    
    "Wir... wir..." stammelte Jasmin los.
    
    Aron hatte sich als erster gefasst. "Und wer sind Sie?!"
    
    "Wachdienst!" bellte es zurück.
    
    Aron erfasste nun die Situation und trat mutig einen Schritt vor. "Wir gehören zum Hotel. Bitte nehmen Sie die Lampe herunter, wir können ja gar nichts sehen..."
    
    Der Mann leuchtete nun auf den Boden vor ihren Füßen. Sie konnten schemenhaft einen großen Mann in dunkler Uniform erkennen.
    
    "Wir können das alles erklären." fuhr Aron fort. "Machen Sie doch bitte Licht an! Gleich da, neben Ihnen, neben der Tür."
    
    Der Mann schaute tatsächlich zur Seite und entdeckte den Schalter. Plötzlich standen alle drei im hellen Licht der Außenbeleuchtung der Terrasse.
    
    Während sich Jasmin eng an Aron schmiegte, um Schutz zu suchen, aber auch um ihre Blöße zu verdecken, verhandelte dieser weiter mit dem immer noch misstrauischen Wachmann.
    
    "Ich hole die Polizei." warnte der. "Wenn Sie hier irgendwelche Schwierigkeiten machen, hole ich die Hunde aus dem Wagen....
    
    "Das müssen Sie nicht. Wir machen Ihnen keine Schwierigkeiten." beschwichtigte nun Jasmin mit zittriger Stimme, die sich erstmals traute, etwas zu sagen. "Wir beide gehören zum Hotel. Mein Name ist Jasmin Bischoff, ich arbeite für ...
    ... Herrn Weber, den Inhaber, für das Werbeteam. - Wir waren bloß mal schwimmen..."
    
    Nun erschien noch ein zweiter Wachmann.
    
    "Was ist das denn?" fragte der sogleich. Er war sogar noch größer als der erste.
    
    Mit einer bewundernswerten Geduld erklärte nun Aron ihm, wer sie waren.
    
    "Wir müssen die Polizei holen..." meinte der eine zum anderen.
    
    "Nein, müssen Sie nicht. - Rufen Sie bitte Frau Bodenhein an, Daniela Bodenhein. Das ist die Geschäftsführerin hier. Sie wird Ihnen alles bestätigen."
    
    "Bodenhein?" sagte der eine. "Den Namen kenne ich. Das ist tatsächlich die Chefin hier."
    
    "Ich weiß. So eine Blonde." meinte der andere. "Ich rufe jetzt unsere Zentrale an. Die haben die Nummer." Er zückte sein Handy und wählte, während der andere die beiden nicht aus den Augen ließ.
    
    "Dürfen wir nicht wenigstens reinkommen? Unsere Sachen liegen im Foyer." bat Jasmin vorsichtig.
    
    "Nein!" meinte der eine Mann, der sie bewachte, schroff. "Hier habe ich Sie im Blick."
    
    Der andere hatte die Zentrale erreicht, den Fall geschildert und die Nummer von Daniela bekommen.
    
    "Die hätte ich Ihnen auch geben können..." meinte Jasmin etwas genervt.
    
    "Ruhe!" Er wählte, und nach dem gefühlt zwanzigsten Klingeln hatte er eine Verbindung. Er entschuldigte sich sogleich, dass er so spät noch anriefe, dann erklärte er, wer er sei und was passiert sei. "Zwei junge Leute. Kamen von draußen vom Baden, sagen sie. Und alle beide sind unbekleidet." Er nickte. "Nein, nicht Bauer. Bischoff. Ja, Jasmin ...