1. Rache ist süß Teil 1


    Datum: 30.07.2019, Kategorien: Sonstige, Autor: SehnSucht

    Es begann an einem eigentlich ganz normalen Tag. Ich erschien pünktlich zu meiner Schicht, ahnte noch nicht dass die Ereignisse an diesem Tag mein Leben auf dem Kopf stellen sollten. Ich jobbe zur Zeit als Kellnerin in einer kleinen Bar in der Nähe des Prater. Ja, als Kellnerin - trotz der verrufenen Gegend ist es eine ganz normale Bar in einer Nebenstrasse, nicht so ein Etablissement wie die Lokale ein paar Strassen weiter. Die Stelle dort war eigentlich als Übergangslösung gedacht, denn eigentlich möchte ich wieder in einer Werbeagentur arbeiten - doch am Besten fang ich mal am Anfang an:
    
    Ich bin Lisa Marie oder kurz Lisa, bin 24 Jahre jung und komme aus einem kleinen Dorf nördlich von Wien. Vor vier Jahren lernte ich die Liebe meines Lebens kennen - Michael, ein junger Rechtsanwalt, mittlerweile 30 Jahre alt. Wegen ihm gab ich den Job in der Agentur auf und wir kauften ein kleines Häuschen am Stadtrand - ihm wurde eine Stelle in einer großen Anwaltskanzlei angeboten mit exzellenten Aufstiegschancen, und das Häuschen war, gemessen an den üblichen Preisen am Stadtrand, eine echte Okkasion. Die Kehrseite ist, dass wir uns trotzdem dafür gewaltig aus dem Fenster lehnen mussten um es zu finanzieren. Doch es ist so gut wie sicher, dass Michi nächstes Jahr befördert wird und auch ich sollte über kurz oder lang wieder einen besser bezahlten Job in meiner Branche finden, dann sollte alles problemlos laufen. Bis dahin müssen wir halt sehr vorsichtig haushalten - aber hey, das ...
    ... kleine Häuschen und ein Leben mit Michael ist wie die Erfüllung eines Traums für mich, da bin ich natürlich auch zu dem einen oder anderen Opfer bereit.
    
    Also, Dienstbeginn, schnell umziehen, ein kurzer Kontrollblick im Spiegel des Personalraums. Ich sehe eine schlanke Frau mit einigen Sommersprossen im Gesicht, mit tiefgrünen Augen und ihre roten Haare zu einem Pferdeschwanz gebändigt. Die Dienstkleidung war anfangs ungewohnt für mich, bzw. die Blicke der vorwiegend männlichen Kundschaft. Nicht dass sie allzu aufreizend wäre, aber die weisse Bluse lässt schon manchmal den Spitzen-BH darunter durchscheinen und der hinten geschlitzte Rock bedeckt nur etwas mehr als die Hälfte meiner Oberschenkel - alles in allem betont die eng sitzende Kleidung meine schlanke Figur auf dezente, aber ansprechende Art und Weise. Mittlerweile kann ich mit den Kommentaren und Blicken der Kundschaft gut umgehen und ich habe auch gelernt wie positiv sich manche Bewegungen und Gesten auf die Trinkgelder auswirken.
    
    Ich servierte gerade einem Stammkunden sein großes Bier und scherzte ein wenig mit ihm rum, als er seine gewohnten Flirtversuche abfeuerte, als plötzlich der Chef mit ernster Miene neben mir stand und mich bat, nach Dienstschluss noch ein paar Minuten zu bleiben, es gäbe wichtiges zu besprechen. Ich sagte natürlich sofort zu, sein ernster, fast trauriger Gesichtsausdruck ging mir die nächsten Stunden allerdings nicht aus dem Kopf. Karl Fleischer hatte die Bar vor Jahrzehnten von seinem ...
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