Amsterdam, ich komme
Datum: 06.08.2019,
Kategorien:
Erotische Verbindungen,
Autor: byhugluhuglu
... ganz ernst, dabei hat er den besten Witz des Tages gemacht. Wieder und wieder purzele ich über die Wiese. Ich liebe Joints.
Vor dem Schlafengehen im riesigen Schlafsaal hockt sich Nicole auf Bastian und massiert ihm den Rücken, kniet sich Sonja auf mich und drückt zaghaft meine Schultern. Ihre Griffe sind durch ihre Kraftlosigkeit unangenehm. Auch war die Belastung durch den Rucksack zwar ungewohnt aber bei weitem nicht so schmerzhaft, als dass ich eine Massage bräuchte. Warum massiert sie einen Betrüger, einen Hochstapler?
Fünf Minuten später wechseln wir, und ich berühre Sonjas Rücken. Zwischen uns nur ihr rosa T-Shirt. Meine Hände sind nicht viel mutiger. Mein Mund ist trocken. Mein Hirn klebrig. Der Geschmack von Milch liegt mir auf der Zunge. Es ist gar nichts mehr komisch. Außerdem habe ich Hunger.
Mit knurrendem Magen lese ich in Stephen Kings letztem Gefecht, bis das Licht ausgeht. Das ABBA-Konzert ist toll, endlich ABBA, ich kann mein Glück gar nicht. Bin eine Magellansche Wolke, rot scheint sie im dritten Teil von Krieg der Sterne.
Endlich kann ich den Film sehen, wie er gedreht war, er ist schöner als ein Raumschiff, fliegende Raumschiffe. »Was machen Sie da?«
Ein Virus ist ausgebrochen, denkt er und ich weiß, dass ich nur eine Möglichkeit habe, zu überleben, ich muss den Zombies in den Kopf schießen, doch ich kann nur rennen. Meine Pistole hat ständig Ladehemmung, und ich schieße, aber die Zombies kommen näher.
Meine letzte Rettung ist die ...
... Schule. Ich verstecke mich in einem Gebäude, dabei weiß ich, dass ich das Abi nicht bekomme, weil ich die letzte Klausur nicht geschrieben habe.
»Das kann nicht sein?«
Das kann nicht sein, und als ich aufwache, weiß ich wieder, dass ich meine Fachhochschulreife habe und vorhabe, nach den Sommerferien die Schule abzubrechen. Irgendwo in der Nacht schnarcht jemand im Schlafsaal, ein anderer furzt.
Scheiß Träume. Nichts stimmte. Die Schule sah anders aus und ABBA geht nicht auf Tour. Zombies. Ladehemmung.
Die Traumbilder verschwinden.
Ich horche und lasse meine Hand in meine Unterhose gleiten. Dann stelle ich mir vor, wie ich aus der Herberge zum Schwulenstrich auf dem Leidseplein schleiche und von einem gesichtslosen Jungen angesprochen werde, wie ich dem jungen Typen den Schwanz lutsche und mich von ihm in den Arsch ficken lasse, bis ich ihm in seinen Mund spritze. Nass klebt die dünne Decke an meinem Bauch. Noch zwei Träume bis zum neuen Tag. Ich freue mich darauf.
3.
Van Goch. Rembrandt. Heuhaufen. Goldhelm. Neben mir Sonja, die immer dorthin sieht, wo Tim nicht steht. Sie ist klein und traurig und viel zu still. Michael und Tim denken an den nächsten Joint. Bastian und Nicole zicken sich an. McDonalds und Joint, Flaschenbier und Joint, Wachsfigurenkabinett und Joint. Und mit jeder Minute denke ich häufiger an den Leidseplein.
Ich weiß nicht, warum Nicole und Sonja nie Teil meiner Fantasie sind. Selten habe ich überhaupt ein konkretes Gesicht vor Augen, ...