1. Heldin des Tages Kap 02


    Datum: 20.08.2019, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: bybardo_eroticos

    ... sie.
    
    Etwas drückte sie in ihr Kreuz. Außer ihrem rechten Arm, der verdreht unter ihr lag, lag da noch etwas. Sie tastete danach. Ihre Pistole. Die Hand schloß sich darum. Sensoren im Griff erkannten ihr Smartlink und überprüften in Sekundenbruchteilen ihre Handzeichnung. Sie bekam die Freigabe, taktische Informationen der Waffe verbanden sich mit ihrem taktischen Computer und dem Navigationssystem. Die Geiseln hinter dem Mann wurden als Ziele automatisch ausgeklammert, der einzig verbleibende Gegner als Ziel markiert.
    
    Sie rollte sich zur Seite und brachte die Waffe nach vorn. Wie in Zeitlupe sah sie den Geiselnehmer sich bewegen. Sein Gewehr wanderte in einem leichten Bogen hinter ihr her, der Finger am Abzug begann sich zu krümmen. Sie rollte weiter, ignorierte den stechenden Schmerz in ihrem Schädel, ebenso wie den Schwindel und die Übelkeit. Das Fadenkreuz ihrer Waffe lag vor ihren Augen und deckte sich mit dem Oberkörper ihres Ziels.
    
    Die erste Salve ihrer schweren Automatik traf den Geiselnehmer genau in die Brust. Sein Abzugsfinger krümmte sich. Die erste Kugel schlug durch ihr Bein und zerschmetterte den Oberschenkelknochen. Die nächsten prallten vom Boden ab, wo sie eben noch gelegen hatte. Dann wurde er durch ihre Treffer nach hinten geworfen, die restlichen Kugeln gingen in weitem Bogen wild durch den Raum. Wie durch ein Wunder wurde keine der Geiseln getroffen.
    
    Ihre zweite Salve folgte dem Rückstoß der Waffe und wanderte nach oben. Sie traf ihn ...
    ... in Hals und Kopf. Sie rollte weiter, während der Geiselnehmer lautlos zusammenbrach. Als er auf dem Boden aufschlug blieb sie still liegen und sicherte sich. Als sie überzeugt davon war, daß er nicht mehr schießen würde, und kein weiterer Gegner auftauchte, sicherte sie die Pistole. Und wurde umgehend wieder bewußtlos.
    
    Die Zeugen, sprich die Geiseln hatten bei ihren Vernehmungen im großen und ganzen das gleiche ausgesagt.
    
    Der Leichnam verschwand in der nächsten Nacht nach der Obduktion auf ungeklärte Weise aus der Pathologie.
    
    Melanie von Speicher hatte in jeder Nacht ähnliche Träume wie in der einen im Krankenhaus, erzählte jedoch selbst ihren Psychiatern nichts davon. Sie trug als Freizeitkleidung nur noch beige Baumwollkleider.
    
    Nach zwei Wochen wurden die Untersuchungen abgeschlossen. Die Tötung des Geiselnehmers durch die Gefreite von Speicher wurde als Notwehr und notwendig zur Befreiung der Geiseln beurteilt. Sie wurde zur Verleihung der Ehrenmedaille vorgeschlagen. Ihre Kameraden bekamen sie posthum zugesprochen.
    
    Nach einer weiteren Woche wurde sie körperlich für Gesund erklärt. Noch drei Wochen später wurde sie von dem Polizeipsychiater, Dr. Konradi, wieder für Diensttauglich erklärt.
    
    Sie nahm den Dienst in einer neuen Einheit des SEK auf. Sie wurde dort als Heldin willkommen geheißen, und als so etwas wie ein Glücksbringer gefeiert.
    
    Dramatis personae:
    
    Melanie von Speicher-Mitglied des SEK und Heldin einer Geiselnahme
    
    ein Polizist -zum ...
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