Spieglein, Spieglein ...
Datum: 25.08.2019,
Kategorien:
Sonstige,
Autor: Aldebaran66
... Die schwarze, glänzende Plane deckte den Spiegel vollkommen zu und ich fragte mich, was ich jetzt damit machen sollte. Ich hatte wirkliche Angst davor, die Plane wieder abzunehmen. Was würde sein, wenn ich noch einmal diesem Wahn verfiel. Dabei war ich mir nicht sicher, ob ich diesem noch einmal widerstehen könnte.
Irgendwann stand ich auf und ging den täglichen Dingen des Lebens nach, verdrängte weiterhin die Gedanken an den Spiegel. Erst als es wieder Abend wurde, machte ich mir Gedanken darüber, wie es weitergehen sollte. Noch eine Nacht wollte ich nicht auf dem Sofa verbringen. Einmal davon abgesehen, dass man sich darauf den Rücken verbog, hatte ich schließlich ein gutes Bett. Also ging ich einfach davon aus, wenn ich die Plane dort ließ, wo sie war, könnte nichts passieren. Ich legte mich auf mein Bett, kuschelte mich ein und versuchte so wenig wie möglich über alles nachzudenken.
Es klappte besser als gedacht. Nur noch zwei Mal wanderte mein Blick zu dem verdeckten Spiegel, dann schlief ich ruhiger ein als gedacht.
Wie in der Nacht zuvor wachte ich allerdings wieder auf. Ich wusste zuerst nicht warum, aber als das leise Gemurmel wieder an meine Ohren drang, wusste ich sofort, was mich geweckt hatte. Wahrscheinlich hatte mein Geist nur darauf gewartete es zu hören und mich gleich darüber informiert. Alarmstimmung herrschte in mir und ich war fast augenblicklich hellwach, lauschte den Stimmen, die jetzt besser als jemals zuvor auseinandergehalten werden ...
... konnten.
Leider verstand ich sie nicht. Die Sprache war mir vollkommen unbekannt, hatte einen seltsamen Klang. Etwas stimmte nicht, wobei ich erst eine Zeit später darauf kam, was mich störe. Es waren nicht die Worte selber, auch wenn ich sie nicht verstand, es war der Klang, die Phonetik stimmte nicht.
Je länger ich diesen Stimmen zuhöre, umso sicherer war ich mir. So etwas hatte ich noch niemals gehört. Dabei stellte ich vergleiche an mit Sprachen, die nicht unserer entsprachen. Dabei kam mir die Sprache der Buschmänner in den Sinn, die mit Klicklauten durchsetzt war, die man nicht nachmachen konnte, selbst wenn man es versuchte. Als Nächstes die Singstimmen der Pygmäen. Aber auch die hörten sich vollkommen anders an, wenn sie dem aber schon näher kamen.
Mehrere andere Sprachen kamen mir noch in den Sinn, aber sie stimmten einfach nicht überein. Einmal ganz davon abgesehen, was sie in meinem Schlafzimmer zu suchen hatten. Das war mir erst gar nicht in den Sinn gekommen. Also sah ich einmal zu meinem Radiowecker herüber. Wollte ich diese Quelle doch jetzt ausschließen. Vielleicht hatte ich ja nicht nur die Zeit, sondern auch noch den Sender verstellt. Doch schon mit dem ersten Blick konnte ich feststellen, dass der Wecker nicht an war. Hätte mich auch gewundert. Außerdem konnte ich jetzt die Quelle besser orten. Die Lautstärke war höher als zuvor und mein Kopf richtete sich Richtung Spiegel aus. Ich hatte es zuvor von vermutet, aber ausgeschlossen. Warum sollte von einem ...