Spieglein, Spieglein ...
Datum: 25.08.2019,
Kategorien:
Sonstige,
Autor: Aldebaran66
... solchen Gegenstand Stimmen kommen.
Ich musste selber in mich grinsen, als ich darüber nachdachte, ob vielleicht jemand ein modernes Gerät in den Rahmen eingebaut hatte. Doch warum sollte er das machen. Es bestand keine Veranlassung dazu. Doch wäre es die einzige rationelle Erklärung dafür gewesen. So blieb es ein Rätsel. Am liebsten wäre ich aufgestanden und hätte hinter die Plane geschaut, aber das wagte ich nicht. Einmal davon abgesehen, was ich dort wohl zu entdecken hoffte. Dort konnte nichts sein. Blieben nur noch die Stimmen, die eindeutig da waren. Ich musste davon ausgehen, dass sie nur ein Trugschluss waren. Mein Gehirn spielte mir einen Streich, und da ich inzwischen davon überzeugt war, drehte ich meinen Kopf beiseite und schlief wieder ein.
Vielleicht sollte ich einmal zu einem Seelenklempner gehen. Wahrscheinlich war es jetzt soweit.
Doch ich ging nicht hin, arrangierte mich die nächsten Tage mit den nächtlichen Geräuschen soweit, dass ich sie kaum noch wahrnahm. Trotzdem wachte ich jede Nacht davon auf und lauschte ihnen. Ich kam einfach nicht dahinter, woran sie mich erinnerten. Irgendwas sagte mir, dass ich schon einmal Ähnliches gehört hatte.
Die Lösung dieses Rätsels kam zufällig. Zwei Tage später saß ich abends im Wohnzimmer, und da ich nichts zu tun hatte, nichts im Fernsehen kam, wollte ich mal wieder eine Platte auflegen. Eine Platte aus Vinyl, keine CD. Ich liebte es über alles und hatte eine große Sammlung der alten Dinger.
Also legte ...
... ich die Platte auf den Teller, traf aber wie fast immer nicht gleich die richtige Rille. Da ich die Nadel nicht abheben wollte, drehte ich die Platte rückwärts wie beim Scratchen, was ich früher immer gerne gemacht hatte. Dabei kam ich aber gegen den Arm und dieser rutschte in eine andere Rille eines anderen Liedes, wo gesungen wurde.
Wenige Worte hörte ich also rückwärts und erstarrte in meiner Bewegung. Ich hatte immer gewusst, dass ich so etwas schon einmal gehört hatte. Sprache rückwärts hörte sich vollkommen anders an, als wenn man sie normal sprach. Die Phonetik war verdreht und hörte sich genauso seltsam an, wie die Stimmen in der Nacht.
Ich war auf einmal hellwach. War ich zuvor davon ausgegangen, dass die Stimmen in meinen Kopf gebildet wurden, konnte ich mir das jetzt nicht mehr vorstellen. Warum sollte mein Gehirn Nacht für Nacht die Sprache rückwärts abbilden. Es gab keinen Grund dazu, wobei man niemals weiß, was so ein Gehirn sich ausdenkt. Darüber hat man nicht immer vollkommene Kontrolle und jeder kennt seltsame Träume.
Jetzt war mein Entdeckerinstinkt geweckt und ich überlegte einen Moment, dabei kam es mir seltsam vor, dass ich nicht schon zuvor darauf gekommen war, war mir jetzt durch den Kopf ging. Wenn die Stimmen nicht in meinem Kopf gebildet wurden, konnte man sie sicher aufnehmen. Wenn man diese Aufnahme rückwärts abspielte, müsste man mehr darüber erfahren.
Eine ganz simple Angelegenheit und ich schüttelte mehrmals meinen Kopf darüber, dass ...