1. Blutrache Teil 04


    Datum: 01.09.2019, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: byKojote

    ... wenige Augenblicke später hauchte der Mönch auf dem Boden röchelnd sein Leben aus.
    
    Verwundert drehte der Kartare sich zu ihr um und blickte ihr in die Augen.
    
    „Warum hast du mich gewarnt?", wollte er wissen.
    
    „Ihr mögt der Schrecken des Nordens genannt werden, aber niemand kann schlimmer sein, als diese Brut", antwortete sie und musste dann seinem durchdringenden Blick ausweichen. Er ließ sie an einen weiteren Grund denken, den sie jedoch unmöglich aussprechen konnte.
    
    Stattdessen hob sie wieder den Kopf und neigte den Hals.
    
    „Bring es zu Ende... Falls du keine Lust hast, mich zuvor noch ein wenig zu vergewaltigen."
    
    Bei Shehera! Hatte sie das gerade wirklich gesagt?
    
    Sein überraschtes Grunzen bestätigte ihre Befürchtung. Keinesfalls konnte sie sich nun seinem Blick stellen, obwohl sie ihn bohrend auf ihrem Gesicht spürte.
    
    Dann stand er plötzlich unmittelbar vor ihr und sah auf sie hinab. Mit einer Hand ergriff er ihr Kinn und zwang sie so dazu, seinen Augen zu begegnen.
    
    „Warum riecht es hier nur nach seiner Furcht und so überdeutlich nach deiner Lust?", grollte er wie ein... Wolf und sein Gesicht näherte sich bis auf wenige Fingerbreit dem ihren.
    
    „Meine Mutter lehrte mich... Schmerz ist Lust... Lust ist Schmerz... Alles ist eins..."
    
    Sie hatte nichts zu gewinnen, wenn sie log. Und sie fühlte sich auch ganz und gar außerstande dazu, während der Blick der silbrig-blauen Augen sie in seinem Bann hielt.
    
    Das Verstehen in seinem Blick war ...
    ... unerwartet. Wirklich erstaunlich jedoch war die Begierde, die sie verspürte. Ihrer Erschöpfung und ihren Wunden zum Trotz
    
    begehrte
    
    sie den Barbaren.
    
    „Schände mich...", hauchte sie so flehend, wie sie nie zuvor zu einem Mann gesprochen hatte, und konnte nicht glauben, worum sie den Krieger da bat.
    
    „Das ist nicht die Art meines Volkes", knurrte er.
    
    Doch gleichzeitig fielen seine Schwerter klappernd aus der Hand, mit der er sie gehalten hatte und der Griff an ihrem Kiefer wurde hart. Tief gruben sich seine Fingernägel in ihre Haut, als seien sie in Wahrheit Krallen. Und der Schmerz war süß... so süß...
    
    Animalische Lust füllte seinen Blick aus und sie wusste, dass er ein Spiegelbild davon in ihrem sehen musste. Ihr Mund öffnete sich wie von allein, noch bevor seine rauen Lippen ihre beinahe berührten.
    
    Ihre Zunge wartete nicht auf die Berührung, sondern drängte sich seiner entgegen. Sie trafen einander auf halbem Weg und umspielten sich in einem wilden Ringkampf, der ihr beinahe das Bewusstsein raubte.
    
    Shadiya wollte die Augen schließen, aber sein Starren ließ das nicht zu. Und so sah sie, wie er sich wieder von ihr entfernte, und beobachtete den Speichelfaden, der sie noch kurz miteinander verband, bevor er abriss und auf ihrem Kinn landete.
    
    „Wo, bei der Göttin, hast du gelernt, so zu küssen, Nordmann?", keuchte sie mit zitternder Stimme.
    
    „Bei meiner Schwester", erwiderte er, als sei es das Natürlichste auf der Welt.
    
    Aus irgendeinem Grund setzte diese ...
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