Laura Kraft 23
Datum: 04.09.2019,
Kategorien:
Romane und Kurzromane,
Autor: bychicago4
... auf den Grund zu gehen. Sie hatte sich einen Reim auf die Fakten gemacht, die ihr bekannt waren. Laura und Li waren Schatzsucherinnen. Die Rothaarige und ihre arabisch oder israelisch anmutende Komplizin gaben sich als Agentinnen aus, die ebenfalls hinter einem Schatz her waren, ihn aber nicht ohne Hilfe der Tomb-Raider Girls finden konnten. Sie würden ihnen den Schatz also abjagen. Karo und zwei andere Mädchen schienen beim Tomb-Raider Spiel mitzumachen. Aus Abenteuerlust. Was gefährlich für sie werden konnte, wenn es wirklich stimmte, was diese Rothaarige da von ETA und anderen dunklen Gruppierungen gefaselt hatte. Die Toten im Hotel auf Mallorca waren ein Hinweis auf den Ernst der Lage. Sie durfte Prinzessin Karoline nicht diesen Verrückten überlassen. Immerhin trug sie die Verantwortung gegenüber der Familie von Reitzenstein. Sie hatte auf Karo im Hotel acht geben sollen. Jetzt war sie weg.
So reiste Mercedes de La Rosa zunächst nach Issigau in der Nähe von Hof in Oberfranken. Von dort aus ist es nur ein paar Kilometer bis nach Reitzenstein. Über dem Dorf erhebt sich Schloss Reitzenstein, der Stammsitz der Freiherren von Reitzenstein. Dort angekommen erwartete sie die frohe Nachricht, dass Karolinchen sich aus Göttingen gemeldet hatte. Es gehe ihr gut und sie würde bei einer gewissen Laura Kraft wohnen, die sie bei einem historischen Projekt unterstützen wolle.
Mercedes de La Rosa war erleichtert und besorgt zugleich. Daher hielt sich die Spanierin trotz ...
... mehrfacher Aufforderung nicht lange im Oberfränkischen Schloss auf. Sie wollte die Reitzensteins nicht weiter beunruhigen und machte sich auf den Weg nach Göttingen. Mercedes wollte Karo unbedingt davon abhalten, sich auf irgendwelche Abenteuer mit diesen ominösen Schatzsucherinnen einzulassen. Schließlich hatte es deshalb schon Tote im Hotel auf Mallorca gegeben. Notfalls würde sie die Prinzessin höchst persönlich aufhalten.
Als die Spanierin mit streng nach hinten gekämmten Haaren, die sie zu einem Pferdeschwanz gebunden hatte der nur durch einen Knoten in den Haaren gehalten wurde, in ihrer engen, schwarzen Leggins mit nicht enden wollenden Beinen über den Bahnsteig von Hof schritt wie ein Laufstegmodel, hatten einige der männlichen Beobachter große Probleme, sich nicht sofort einen runter zu holen. Mit ihren 1,80m plus 10 Zentimeter hohen High Heels war sie kaum zu übersehen. Die Spanierin hatte eh schon lange, sehr schlanke und schöne Beine. Durch die High Heels wurde der Effekt noch verstärkt.
Und doch gab es zwei Männer, die sich bemühten, sie nicht zu sehen. Sie hatten einen Knopf im Ohr und blickten sich ruhig nach allen Seiten um.
„Bodyguards", schoss es Mercedes durch den Kopf.
Und dann erkannte sie den Grund für den Personenschutz. Eine sauertöpfisch dreinblickende Frau mittleren Alters, ca. 1,65m groß und etwas füllig mit enorm großem Busen, gekleidet in ein elegantes, graues Kostüm mit weißer Bluse und Blazer. Ihre Haare waren brünett gefärbt, um die grauen ...