Erinnerungen 03
Datum: 09.09.2019,
Kategorien:
Sci-Fi & Phantasie
Autor: byErelyn
... Vielleicht habe ich bisher nur noch niemanden wie euch kennengelernt. Ich hatte nur bisher angenommen, auch ihr hättet ... Bedürfnisse."
Sie konnte sich ein Lachen nicht verkneifen.
„Ihr meint Sex?"
Sie hätte viel dafür gegeben, seinen Gesichtsausdruck zu sehen, blieb jedoch dann ruhig mit dem Gesicht nach unten auf der Liege und lachte in sich hinein.
„Ich hatte schon gedacht, ihr würdet nie fragen."
Er hatte Recht, es war wirklich zu lange her. In den letzten Wochen war sie immer gefühlsloser gegenüber allem geworden. Wenn man mehrmals die Woche mehrere hundert Tote sieht, die noch nicht einmal kalt geworden sind, dann sehen alle Farben irgendwann grau aus. Dann ist es egal, ob man Kaviar und Hasenkeulen mit Wein vorgesetzt bekommt oder trockene Getreidekleie mit abgestandenem Wasser. Alles schmeckt gleich, Essen wird zu einer lästigen Notwendigkeit, bevor die Nacht beginnt, nach der hoffentlich alle wieder aufwachen.
Wenn man denn schlafen kann. Zum Glück wusste niemand, dass sie bereits seit Wochen nur mit einer Hand voll Galiakräutern einschlafen konnte, Drogen dieser Art waren während der Schlacht strengstens untersagt. Natürlich, sie hatten sie noch unempfindlicher gegen alle äußeren Einflüsse gemacht. Gestern hatte sie sich dabei erwischt, wie sie eine einzige Pflanze minutenlang angestarrt hatte, als wäre sie nicht von dieser Welt. Es war zum Glück niemandem aufgefallen.
Sie seufzte und das Hochgefühl, das ihr die Aussicht auf fleischliche ...
... Freuden bereitet hatte, war wie weggewischt. Sie wusste, dass sie nichts spüren würde, wenn Licir das zu Ende führte, womit er angefangen hatte. Sie wusste das aus den vielen Nächten, als sie alleine in ihrem Zelt gelegen hatte und versucht hatte, sich abzulenken. Nach ein paar Minuten hatte sie immer aufgegeben, ohne, dass ihr Körper auch nur den kleinsten Hinweis einer Reaktion gezeigt hatte. Es war, als hätte sie einen Teil von sich selbst einfach verloren.
Sie drehte sich auf den Rücken, als sie spürte, das Licir sie nicht mehr massierte. Angesichts der Tatsache, dass sie nun vollkommen nackt mit einem offensichtlichen Angebot vor ihm lag, war sein Blick gefasster, als sie erwartet hatte. Seine geübten Hände hatten ihre Muskeln wirklich gelockert, so schaffte sie es sogar, ihm ein einigermaßen ehrliches Lächeln zu schenken.
„Ich hatte gedacht, dass ich mich so ein wenig bedanken könnte, immerhin seid ihr zurzeit jemand, der sich trotz der harten Reisetage euch auch noch um mich kümmert."
Er reagierte nicht sofort, also öffnete sie ihre Beine ein wenig. Immerhin würde es sie für ein paar Minuten ein wenig ablenken von den Bildern, die unaufhörlich durch ihren Kopf spukten. Sie versuchte sich vorzustellen, wie er sie anfasste, ihr etwas wie Freude bereitete. Sie musste sich damit aushelfen, sich an Nächte zu erinnern, die lange zurücklagen.
Sein Gesichtsausdruck wurde weich, lächelnd beugte er sich über sie, sodass ihre Gesichter nur noch eine Handbreit voneinander ...