Erinnerungen 03
Datum: 09.09.2019,
Kategorien:
Sci-Fi & Phantasie
Autor: byErelyn
... lächelte.
„Wie müsst ihr zurück?", fragte er sanft.
Es riss sie aus dem Traum von eben heraus, doch es fühlte sich wunderbar an. Jeder Traum hatte ein Ende.
„Drei bis vier Tagesmärsche, ich habe euch doch erzählt, wo mein Dorf liegt", antwortete sie.
„Schon, aber ich kenne mich im Wald nicht wirklich gut aus, wie sollte ich etwas mit Ortsangaben wie ‚An den Zwei Quellen' etwas anfangen können?", entgegnete er mit einem entwaffnenden Lächeln.
„Es ist nicht schwer zu finden, von hier gesehen ist es vom Waldrand aus vielleicht noch eine Stunde. Warum wollt ihr das wissen?"
Sein Lächeln wurde zu einem verschmitzten Grinsen.
„Ich hatte gehofft, für jene Zeit entsprechende Tagesmahlzeiten von eurer Beute nehmen zu können. Ihr wollt nicht, dass ich euch begleite, was ich vollkommen verstehen kann. Mein Problem, dass ich sonst wahrscheinlich verhungern würde, löst sich damit aber leider nicht."
„Ich habe Proviant dabei, den man nicht zubereiten muss, um schneller voranzukommen. Was soll ich antworten, wenn sie fragen, was ich damit gemacht habe?"
„Ihr hattet plötzlichen Heißhunger?"
Sie musste lachen. Aber er hatte natürlich Recht, und wenn sie ehrlich war, hätte sie ihm nach diesem Sex wohl kaum einen Wunsch verwehrt.
„In Ordnung, ich lasse mir etwas einfallen."
Dabei stand sie auf, sammelte ihre quer verstreuten Sachen wieder ein und zog sich an, während Ralik sie beobachtete.
„Wenn man euch so sieht möchte man überhaupt nicht glauben, dass ...
... ihr ohne die Klamotten noch schöner seid", kommentierte er und stand nun selber auf.
„Verdammter Heuchler", murmelte sie gespielt verärgert, ihr unterdrücktes Lachen verriet sie jedoch.
Auch er sammelte nun seine Kleidung wieder ein, beachtete ihren letzten Kommentar scheinbar gar nicht. Er wusste auch so, dass er Recht hatte.
Die nächste Stunde, in der sie ihre Beute für den Transport vorbereitete, ein wenig für Ralik übrig ließ und sie sich schließlich mit einem letzten, sehr intensiven Kuss voneinander verabschiedeten verging viel zu schnell. So schön es gewesen war, es würde nichts weiter als ein kleines Abenteuer bleiben, von dem sie noch nicht einmal etwas erzählen durfte. Erst recht nicht, dass sie einem quasi Fremden den Aufbau und den Standort ihres Dorfes einfach so erzählt hatte. Dergleichen war nicht ohne Grund Hochverrat. Das Volk der Waldläuferinnen blieb nur versteckt, wenn man ihre Anwesenheit nicht herumposaunte.
Einige Wochen später hatte sie Ralik wiedergetroffen. Während er als General einer feindlichen Armee ihr Dorf überrannte.
*****
Schweißgebadet wachte sie auf, die Erinnerungen jagten sie wie Beute. Bevor sie es verhindern konnte, rannen Tränen aus ihren Augen, sie vergrub ihr Gesicht in ihrem Kissen, doch es half nichts. Ein schluchzendes Häufchen Elend war sie, schwach, schon immer gewesen. Ihre eigene Stimme hallte wie Hohn in ihrem Kopf wieder, eine starke, stolze Waldläuferin sollte sie sein? Eine Stammesführerin, weil sie daran ...