1. Katrinas Abflug


    Datum: 23.09.2019, Kategorien: Insel der Scham, Autor: Anonym

    Ich war nun schon einige Tage auf der Insel, hatte mich aber kaum vom Haus entfernt. Immer noch war es mir unangenehm, splitternackt auf der Straße herumzulaufen. Am Abflugtag war ich mit Svenja mit ihrem Auto in die Stadt gefahren, um Mitbringsel für meine Familie zu kaufen. Ich stand vor einem Souvenirshop und betrachtete die ausgestellten Waren. Svenja war nach drinnen gegangen und unterhielt sich mit dem Ladenbesitzer, mit dem sie flüchtig bekannt war. Gegenüber war eine Freiluftbar. Dort standen einige angetrunkene Männer. Matrosen von einem Schiff, das im Hafen lag, so schien es. Einer der Männer betrachtete mich ungeniert von oben bis unten. Plötzlich wurde mir wieder bewusst, dass ich völlig unbekleidet war. Ich drehte ihm den Rücken zu und hoffte, dass er das Interesse an mir schon verlieren würde, wenn er genug gegafft hätte. Aus den Augenwinkeln beobachtete ich ihn weiter. Jetzt kam er auch noch zu mir herüber. Ich vertiefte mich weiter in die Betrachtung der Waren auf dem Verkaufsregal. Nun stand er genau vor mir. Er stank nach Alkohol und abgestandenem Schweiß Er trug ein ausgeleiertes, angeschmuddeltes blaues T-Shirt und eine uralte, ehemals weiße, weite Leinenhose im Miami Vice Stil. Sein Ständer war deutlich zu sehen. Hey, Puppe, hast du nicht Lust, etwas mit uns zu trinken? fragte er nun. Du scheinst einsam zu sein.
    
    Er musterte mich weiter von oben bis unten. Sein Blick blieb an meinen unbekleideten Brüsten und an meinem Schamhaar hängen. Ich ...
    ... schüttelte den Kopf und wandte mich ab. In diesem Moment fühlte ich eine Hand auf meiner Schulter. Svenja! Sie drängte sich zwischen uns und baute sich vor dem Mann auf. Sie trug heute ihre hochhackigen Riemchensandalen und überragte den Mann um mindestens eine Kopflänge. Sie verschränkte die Arme vor der Brust, stellte die Beine schulterbreit auseinander und drückte den Rücken durch. Aus ihren grünen Augen funkelte sie ihn böse an. Gibt es hier ein Problem? Nnnein, nnnein, stotterte der Kerl verunsichert. Ich wollte deine Freundin nur auf einen Drink einladen. Du siehst doch, dass sie keine Lust hat. Zieh Leine. Herrschte Svenja ihn an. Wahrscheinlich gibt es nicht viele Frauen, die, völlig nackt einem bekleideten Mann gegenübertreten und dabei Autorität ausstrahlen können, aber Svenja gehörte definitiv dazu. Der Mann trollte sich verschämt zu seinen Kumpels, die ihn hämisch angrinsten. Na, war wohl nichts, sagte einer zu ihm und klopfte ihm tröstend auf die Schulter. Hier, trink noch einen.
    
    Wir beeilten uns nun mit den Einkäufen, die ich in meinem Rucksack verstaute. Wir fuhren anschließend direkt zum Flughafen. Zum Abschied nahm Svenja mich liebevoll in den Arm. Hat es dir denn nun gefallen? fragte sie. Oh ja, antwortete ich, es war schön euch wiederzusehen. Ich komme bestimmt mal wieder. Es war auch schön, sich eine Woche keine Gedanken über die passende Kleidung machen zu müssen. Und ich fühle mich jetzt auch wohl, so unbekleidet. Beeil dich, der Flieger hebt bald ab, sagte ...
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