1. Astarte IV


    Datum: 29.09.2019, Kategorien: Berühmtheiten Autor: bylanadelrye

    Persönliches Logbuch Leutnant Susanna Mercati, Sternzeit 48433,8
    
    Ich danke dem Sternenflottenkommando für die Ausnahmegenehmigung, die mir diese Feldforschung ermöglicht, obwohl der Planet seit den Vorfällen vor über 20 Jahren zum Sperrgebiet erklärt wurde.
    
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    Das Forschungsschiff Caribe hatte mich planmäßig auf dem Planeten Astarte IV abgesetzt. Nachdem meine gesamte Ausrüstung herunter gebeamt war, errichtete ich mein Basislager. Es war eine anstrengende und zeitraubende Arbeit, da ich genügend Vorräte einlagern musste, damit ich zwölf Monate autark überleben und gleichzeitig meine Forschung durchführen konnte. Bis ich in ca. einem Sternenjahr abgeholt werden sollte, war ich nun auf mich allein gestellt, da ich keine Subraumkommunikation nutzen konnte.
    
    Am folgenden Tag würde ich versuchen, Kontakt zu den Einwohnern auszunehmen. Die Scans der Caribe hatten gezeigt, dass sich ganz in der Nähe meines jetzigen Standorts eine größere Gruppe von ihnen aufhielt. Allerdings durfte ich mir nicht zu lange Zeit lassen, da sie nach allem, was wir wussten, nomadisch leben.
    
    Ich hatte durchaus nachvollziehbare und gewichtige Argumente für mein Vorhaben, trotz des Risikos und der dadurch begründeten Sperre meine Studien direkt auf Astarte IV durchzuführen. Der erste Kontakt wurde bereits vor knapp 23 Jahren durch die Notlandung der USS Bas-Rhin hergestellt, wodurch die Einwohner mit moderner Technologie konfrontiert wurden, obwohl sie erst eine primitive ...
    ... Entwicklungsstufe erreicht hatten. Den Aufzeichnungen zufolge führte dies jedoch zu keinen negativen Auswirkungen auf ihre soziale und kulturelle Entwicklung. Offenbar scheint ihre Gesellschaft ausreichend stabil zu sein, um begrenzte Störungen aushalten zu können.
    
    Die negativen Folgen des Kontaktes zeigten sich dagegen unerwartet auf unserer Seite. Das Transportschiff Telemach, das die Schiffbrüchigen von der Planetenoberfläche aufnahm, wurde wenig später, nur vom Autopiloten gesteuert, auf dem Weg ins Solarsystem aufgebracht. Die Besatzung und die Geretteten befanden sich in einem konstanten sexuell orgiastischen Zustand, der ihnen komplexe oder Konzentration erfordernde Aktivitäten unmöglich machte.
    
    Nachdem die Telemach unter Quarantäne gestellt worden war, fand man heraus, dass die Überlebenden mit einem Retrovirus infiziert waren, der die sexuelle Erregbarkeit extrem steigerte und gleichzeitig die intellektuelle Steuerungsfähigkeit nahezu ausschaltete. Nach einer vollständigen Entgiftung und begleitender Betreuung durch ausgebildete Counselors waren die meisten Besatzungsmitglieder wieder eingeschränkt dienstfähig. Jedoch gelang es nicht, eine Therapie gegen das Virus selbst oder eine Impfung zu entwickeln. Daher wurde jedes Betreten des Planeten oder direkter Kontakt mit seinen Bewohnern verboten.
    
    Das Problem wäre damit behoben gewesen, wenn sich nicht herausgestellt hätte, dass die Astari, wie die Einwohner von Astarte IV genannt wurden, genetisch kompatibel mit Menschen ...
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