1. Astarte IV


    Datum: 29.09.2019, Kategorien: Berühmtheiten Autor: bylanadelrye

    ... hier herrschenden heißen, feuchten Klima bedeutende Vorteile hatte. Trotz meiner tropentauglichen Funktionsbekleidung war ich völlig verschwitzt. Ich würde persönliche Hygiene und die Beschaffung von Trinkwasser in meiner Prioritätenliste weiter nach oben setzen müssen.
    
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    Mein genaueres Studium der Gruppe ergab zwei Auffälligkeiten, die ich noch nicht erklären konnte. Erstens schien es, zumindest vom äußeren Erscheinungsbild her, keine Astari zu geben, die älter als Mitte oder Ende 40 waren. Ob dies nur ein Fehlschluss meinerseits aufgrund ihrer durchweg ausgezeichneten körperlichen Verfassung war, oder es biologische oder soziale Gründe hierfür gab, musste sich erst durch eine längerfristige Beobachtung herausstellen.
    
    Zweitens gab es einen erstaunlich geringen Anteil von Kindern in der Gruppe, angesichts des relativ primitiven Zustands ihrer Gesellschaft und der -- wie ich bereits nach kurzer Zeit definitiv bestätigen konnte -- sehr großen Häufigkeit von Sexualkontakten der Erwachsenen. Es gab in der Gruppe lediglich fünf Kinder und Minderjährige und genau eine Frau ist sichtlich schwanger. Ohne weitere Daten gesammelt zu haben, vermutete ich, dass die Astari Frauen wesentlich seltener empfängnisbereit waren als Menschen, was eine Folge der Evolution sein dürfte. Andernfalls würde eine zu starke Vermehrung zu Überbevölkerung und Ressourcenknappheit führen.
    
    Die evolutionäre Rolle des Retrovirus konnte ich mit diesem Modell noch nicht erklären. Unter der ...
    ... Annahme, dass er auf die Astari die gleiche Wirkung hatte, die wir bei Menschen beobachteten, waren alle Erwachsenen damit infiziert. Es kam den ganzen Tag über zu zahlreichen, permanent wechselnden Sexualkontakten. Die graduell wachsende Erregung von Männern war angesichts der Umstände nicht zu übersehen, führte aber zu keinerlei Aufsehen oder besonderen Reaktionen auf Seiten der anderen Gruppenmitgliedern.
    
    Schließlich ging der Mann auf eine Frau zu und gab ihr mit Zeichen seinen Wunsch zu verstehen. Wobei die Paarungen, soweit ich es bis jetzt beurteilen konnte, zufällig entstehen und beiderseits völlig freiwillig zustande kamen. Tatsächlich war es eher die Regel als die Ausnahme, dass erst die zweite oder dritte Angesprochene sich bereit erklärte. Auch schien meinen Beobachtungen zufolge die Initiative ebenso oft von einer Frau wie von einem Mann auszugehen.
    
    Zu meiner Erleichterung suchten die Paare sichtgeschützte Orte außerhalb des Lagers auf. Ihr Tun dort blieb aber, selbst wenn es noch fraglich gewesen wäre, kein Geheimnis, da sie bei der körperlichen Liebe, im Gegensatz zu ihrer stillen Kommunikationsweise, keinesfalls zurückhaltend oder leise waren.
    
    Vermutlich sollte ich mich von der Tatsache geschmeichelt fühlen, dass auch ich, im Laufe meiner Beobachtungen des Gruppenlebens, bereits mehrere eindeutige Angebote von Männern erhielt. Selbstverständlich lehnte ich alle mit Hilfe der von den Frauen abgeschauten Gesten höflich ab, was auch zu keinerlei negativen ...
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