1. Omas Familiengeschichten Teil 02


    Datum: 17.10.2019, Kategorien: Erotische Verbindungen, Autor: bybumsfidel

    ... schmunzelte Oma, "bei Unterkunft plus plus lag die Hausfrau noch im Bett."
    
    Drei ungläubige Augenpaare starrten sie an.
    
    "Wie hat sie denn das Frühstück gemacht?", fragte Deda als erste. "Vom Bett aus? So klein war die Wohnung?"
    
    "Nicht so klein. So kalt. Jemand musste das Bett warmhalten", vermutete Balduin, doch nur Petra war vermutlich auf der richtigen Spur.
    
    "Das hätte ich Alwine jetzt nicht zugetraut", murmelte sie.
    
    "Doch, genau so war es. Wenn morgens Merten aus dem Haus war und die Kinder in der Schule, verdiente sie sich ein paar Groschen extra. Alwine fickte mit wenigstens einem der Kostgänger und sie hatte keine Ahnung von wem ihre letzten beiden Blagen waren."
    
    "Das glaube ich nicht", schüttelte Balduin den Kopf.
    
    "Warum nicht? Meinst Du etwa, weil Du noch Jungfrau bist, waren Deine Vorfahren ebenso brav?", lästerte Petra.
    
    "Ich bin keine Jungfrau", behauptete Balduin prompt.
    
    "Sich selbst am Schwanz spielen zählt nicht", mischte sich Deda ein.
    
    "Trotzdem", beharrte Balduin auf seinem Standpunkt. "Sie hatte fünf Kinder, wie soll das gehen?"
    
    "Was hat das damit zu tun?", wunderte sich Anna. "Zwei der fünf waren nicht mehr am Leben, die anderen drei nicht zu Hause. Alwine war gerade Ende zwanzig, in den besten Jahren. Hier ist ein Foto von ihr, da sieht sie doch noch ganz attraktiv aus."
    
    Anna zeigte ein vergilbtes Schwarzweißbild herum, das eine etwas verhärmte Frau zeigte. Haar und Kleiderfarbe schienen dunkel zu sein, aber das war schwer ...
    ... zu entscheiden. Besser zu erkennen war das schmale Gesicht und die streng nach hinten gekämmten Haare. Auf dem Bild war sie recht schlank, also war es irgendwann zwischen den Schwangerschaften aufgenommen worden.
    
    "Da legt sich doch kein Mann drauf", rief Balduin verächtlich. "Eine magere Vogelscheuche, die aussieht, als würde sie jeden Moment kleine Kinder verprügeln."
    
    "Du vergisst, dass alle Frauen damals so aussahen", wies Oma ihn zurecht. "Alwine war zwar nicht die hübscheste unter der Sonne, aber hässlich war sie mit Sicherheit auch nicht."
    
    "Trotzdem", schien Balduins Lieblingswort zu werden, "ich glaube das nicht."
    
    "Dann lese ich einfach mal vor, ja?", schlug Anna vor.
    
    Sie griff eine recht schmale Kladde, schlug sie auf, hielt sie sich dicht vor die Augen und begann mühsam zu lesen.
    
    'Es wird immer schwerer. Brot ist schon wieder teurer geworden. Butter kaufe ich schon keine mehr. - Die Marmelade schimmelt. Hat die Zuckerration doch nicht gereicht. - Ab sofort gibt es nur noch Brot vom Vortag, das kostet nur die Hälfte. - Die Milch müssen sich die Kinder jetzt teilen. - Die Schnapsdrossel von Gegenüber hat jetzt einen Kostgänger. Wenn das mal gut geht.'
    
    Oma überschlug ein paar Seiten, dann setzte sie wieder ein.
    
    'Merten hat endlich zugestimmt. Morgen stellt sich Robert vor, ein Schichtkollege. - Was für ein dürrer Hänfling! Merten ist ja schon dünn geworden, aber dem kann man ja das Ave Maria durch die Rippen blasen. - Er schläft und ich soll still ...
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