Wehrlos Ausgeliefert Teil 02
Datum: 03.11.2019,
Kategorien:
Romane und Kurzromane,
Autor: bybougainville06
... kann aber ein Trip auf Leben und Tod werden!" ließ Bodo nicht locker.
Da ging die Tür.
„Was machen sie da?" erschallte eine strenge Stimme.
Monika hörte Schritte näher kommen.
„Wir haben die Patientin beatmet!" erwiderte Karl ohne eine Spur von Unsicherheit.
„Wie kommen sie dazu?" die strenge Stimme jetzt etwas lauter.
Karl unbeeindruckt, „wir haben die Patientin gewaschen und haben dabei festgestellt, dass sie Atmungsaussetzer hat. Wir haben sie sofort beatmet. Die Atemaussetzer wiederholten sich aber, sie waren zum Teil länger als eine halbe Minute. Doch jetzt ist sie wieder stabil."
„Warum haben sie keinen Arzt gerufen?" immer noch streng.
„Das wollten wir gerade machen. Aber jetzt, Herr Doktor, sind sie ja Gott sei Dank, auch ohne unser Zutun, gekommen!" Antwortetet Karl mit einer gespielten Erleichterung in der Stimme.
Der Arzt, in seiner ganzen Arroganz, registrierte diese Feinheit nicht, „Wo sind die Aufzeichnungen der Atmung?" fragte er nun weniger streng.
„Hier, Herr Doktor, sehen sie. Hier haben sie angefangen, da wieder, Atmungsaussetzer bis zu 45 Sekunden!"
Es entstand eine Pause.
„OK, geht in Ordnung!" sprach der Arzt, „das nächste Mal, rufen sie aber sofort einen Arzt!"
„Alles klar, Herr Doktor, machen wir!" Schleimte Karl, „aber es, kam so plötzlich, da habe ich nur reagiert!"
„Ist schon gut. War gute Arbeit. Und jetzt beenden sie ihren eigentlichen Job. Es ist bald Besuchszeit."
Monika hörte wieder Schritte, dann ...
... die Tür und dann das dreckige Lachen von Karl.
So ein Schwein, erst fickt er mich auf Leben und Tod in den Hals und dann lässt er sich dafür auch noch loben.
Doch bei aller Wut auf Karl. Eines war klar und sie musste es ihm wohl oder übel zugutehalten. Durch seinen tiefen Mundfick hatte er Türen aufgestoßen, die sie niemals so schnell hätte öffnen können. Sie hatte zum ersten Mal wieder ihren Hals gespürt. Ihre Speiseröhre. Das Schlucken. Wie der Sauerstoff in ihren Körper geströmt ist. Sie spürte wohl ihren Körper nicht richtig, aber, durch die Wirkung des Sauerstoffes, hatte sie seine Ausdehnung erahnen können. Das alles waren weitere Schritte, auf dem Weg, ihren Körper wieder zu finden. Glücklich über diese neuen Erkenntnisse, schlief sie erschöpft ein.
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Schwiegervater Werner
„Ich lass sie nicht in einem Pflegeheim verrecken!" waren die ersten Worte, die sich ihr ins Hirn schnitten.
„Aber, Papa! Was sollen wir denn sonst tun. Die Ärzte haben gesagt, dass sie für sie nichts mehr tun können und sie nun ein Pflegefall ist!"
Monika wurde sehr traurig bei den Worten ihres Mannes.
„Das habe auch ich mitbekommen, mein Sohn! Aber in einem Pflegeheim sind ihre Tage gezählt. Da stirbt sie langsam vor sich hin."
Aber, Papa! Das ist nicht mehr Monika. So traurig es auch ist. Es ist nur noch die Hülle von Monika, ihr Geist, ihr Verstand ist schon tot!"
„Woher willst du das wissen? Solange sie noch atmet, ist sie ...