1. Wenn die Nachtigall erwacht 08


    Datum: 04.11.2019, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: by_Faith_

    ... Spiel verlief für den Cerebrat holpriger und dauerte wesentlich länger. Diesmal büßte V`nyx der IV. seine Königin ein, woraufhin er das Spiel innerhalb der nächsten drei Züge verlor.
    
    »Du hättest mindestens noch einen Turm schlagen können, als klar war, dass deine Königin verloren ist«, murmelte Sven erschöpft. V`nyx der IV. startete das Spiel von Neuem, er hatte beobachtet, welche Symbole Sven auf dem Display drückte und konnte das jetzt alleine.
    
    Im Laufe dieses Spiels fielen Svens Augen zu und sein Kopf kippte nach vorne. Er wurde sanft von einem Tentakel am Kinn gestützt, und als er endgültig in tiefen Schlaf sank, war er umschlungen von Tentakeln, die ihm Halt gaben und ihn wie eine Decke wärmten. V`nyx der IV. spielte die ganze Nacht gegen den ebenfalls nicht müde werdenden Computer und zog aus jeder Niederlage Lehren, die ihm im nächsten Spiel zum Sieg verhalfen.
    
    ***
    
    Sven erwachte am nächsten Morgen in einem gemütlichen Nest aus Tentakeln, das V`nyx der IV. um ihn herumgeschlungen hatte.
    
    ‚Guten Morgen Sven', sagte V'nyx der IV. höflich. Noch ehe Sven die Augen öffnete, hörte er scharrende Bewegungen. Er öffnete die Augen und sah, dass der Cerebrat mit seinen restlichen Tentakeln den Bauschutt zur Seite räumte, aus dem die Trennwand zwischen dem Schlafzimmer und der Abstellkammer bestanden hatte.
    
    »Hey du Langschläfer«, sagte Miriam und Sven hörte neben ihrer Stimme noch den erotischen Hall von hohen Absätzen, die in gleichmäßiger Abfolge auf ihn ...
    ... zukamen. Verschlafen drehte er den Kopf und sah Miriams schlanke Füße, die schwarz glänzend, mit königsblauen Fußnägeln und verboten hohen Absätzen auf dem Boden standen. In der tief stehenden Morgensonne kamen ihm Miriams nackte Füße mit ihren Absätzen wie ein erotischer Traum aus einer anderen Welt vor -- irgendwie war es ja auch so.
    
    »Du bist schon da?«, sagte Sven.
    
    »Ja, ich bin mit der aufgehenden Sonne losgefahren, habe unterwegs Frühstück gekauft und habe dann gewartet, bis du ausgeschlafen hast.«
    
    Sven genoss den Anblick der schlanken Fesseln und der durchgestreckten Mittelfüße, konnte sich nicht sattsehen an den hohen Absätzen, die in metallicblauem Glanz geschmeidig aus ihren Fersen ragten und Miriam mit selbstbewusster Leichtigkeit trugen. Sven hörte ein ungeduldiges Räuspern, riss den Kopf nach oben und starrte an Miriam empor. Sie hielt ein Tablett in den Händen und Sven war sich nicht sicher, ob sie ihre Ungeduld spielte, oder ob sie wirklich in Eile war.
    
    »Was ist mit deinem Gesicht passiert?«, fragte Sven.
    
    »Ich könnte behaupten, dass ich deswegen stundenlang im Bad gestanden habe -- hab ich aber nicht. Es ist mir eingefallen, während ich den Speck für die Rühreier angebraten habe.«
    
    Der ebenmäßig schwarze Teint ihres Gesichts war mit einem zarten Leopardenmuster aus Blau- und Orangetönen überzogen. Das Muster setzte sich auf dem Hals bis zu den Schultern fort. Ihre Nasenspitze schimmerte, den Konturen einer Katzennase nachempfunden, in sattem Orange. Das ...
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