Zickenschlacht + Die Stellvertreterin komplett
Datum: 08.11.2019,
Kategorien:
Kunst,
Autor: Anonym
... ganzen Körper.
Ich werde von einem Niagarafall in die Tiefe gespült. Langes freies Fallen. Kein Aufschlagen auf dem Boden, nein. Die Erlösung.
Meine Beine zittern danach noch eine Weile krampfhaft weiter.
Ich bin fertig. Die Matte hätte ich wirklich nicht wässern müssen.
Die ist jetzt pitschenass.
„Jetzt bist du bereit für Europa, Jonny.“
Ich könnte ihm dafür in die Fresse hauen. Aber ich bin immer noch wie gelähmt und mir steht der Mund offen. Ich kann nur noch japsen.
„Machst du… machst das mit….mit allen so? Auch mit…mit Manu?“
„Ja, wenn sie es wollen. Aber bei Manne dauert es länger.
Du hast gefragt, Jonny. Ich rede nie darüber.“
„Ätsch! Dein Bart ist nass.“
Europa muss warten.
Es klingelt an der Tür. Ich erschrecke und ziehe mir instinktiv ein Leinentuch über Bauch und Brust. Andreas schaut zur Uhr.
„Wer kann das sein?
Ach du liebe Güte, das habe ich doch glatt vergessen. Meine Malschule.
Die Abendschulklasse. Der Aktkurs! Mensch, und ich habe kein Modell dafür. Ich hatte mit Manne darüber gesprochen. Sie wollte es sich noch überlegen. Und nun ist sie nicht da…Dann werde ich wohl Mandy anrufen müssen.“
„Wer ist denn jetzt Mandy?“
„Musst du nicht wissen. Nicht wirklich.“
„Du wirst Mandy nicht anrufen, Andreas. Ich mache das Modell. Aber ich muss erst mal duschen und du musst vorher hier aufräumen und lüften, weil, hier…“
„…weil es hier riecht, wie in einem Militärbordell, Leder, Weiberschweiß und ...
... Mösensaft?
Kein Problem. Das findet nicht hier statt, nicht in meiner Wohnung. Ich habe noch ein großes Atelier oben auf dem Hängeboden. Die Dusche ist gleich links neben der Küche. Ich gehe mal vor, ja. Du kommst dann nach. Einfach die Treppe hoch bis zum Ende.“
„Gleich nackt?“
Ich kriege darauf keine Antwort mehr. Er ist schon weg. Es pressiert.
Ich bin fertig mit duschen und ich fühle mich jetzt wesentlich sicherer.
Und auch viel leichter im Kopf, denn ich habe die Last einiger alter Albträume von mir geworfen.
Ich habe mir gar nicht erst wieder etwas angezogen.
Wozu auch? Nur, um es gleich wieder auszuziehen? Fände ich albern.
Aber es baut sich schon wieder eine Spannung in mir auf. Ein kleiner Anflug von Angst. Ich muss dabei unwillkürlich an einen meiner schlimmsten Albträume denken:
Ich stehe am helllichten Tag plötzlich splitternackt auf der Straße. Überall um mich herum sind fremde Leute, die mich hämisch lachend ansehen und mit den Fingern auf mich zeigen. Es gibt nichts, wo ich mich verstecken könnte.
Da oben am Ende der Treppe ist jetzt der Aktkurs der Malschule von Andreas versammelt. Ich bin das Modell. Dort oben steht jetzt eine Gruppe von wildfremden Leuten, die mich gleich ansehen werden.
Ich bin nackt und nirgendwo kann ich mich verstecken.
Die letzten 4 Stufen. Brust raus, Kreuz gerade und mit den Zehen immer zuerst auftreten, nicht latschen, sondern einen Fuß genau vor den anderen setzen, wie eine Ballerina. Du musst jetzt Stolz und ...