Zickenschlacht + Die Stellvertreterin komplett
Datum: 08.11.2019,
Kategorien:
Kunst,
Autor: Anonym
... Weißwurst, an der sie schließlich Besitzansprüche angemeldet hat. Ich bin mit meinen Fingern jetzt viel zu weit weg von Martins Rippenbogen, als dass ich ihm unbemerkt die Luft aus dem Schlauch lassen könnte, wenn bei ihm der Druck ansteigt. Warum kann er denn eigentlich das nicht selbst erledigen, der Martin? Wahrscheinlich ist das genauso unmöglich, wie sich selbst zu kitzeln.
Außer der Tatsache, dass jetzt auf dem Podest neben uns Weibern auch noch ein nackter Mann sitzt, hat sich noch etwas verändert: Susanne, die vierte Frau im Bunde, die bisher noch nie in Erscheinung getreten war, ist jetzt aus der zweiten Reihe nach vorn, direkt vor Martin gerückt und beherzigt Regel Nummer 3, „lange und gründlich hinschauen“ ausgerechnet an seinem besten Stück. Dieses nämlich beginnt sich jetzt auch für die Leute rundherum zu interessieren und hebt sein Köpfchen immer höher an. Jetzt schaut es schon deutlich sichtbar wie ein kleiner Kardinal über die gekreuzten Füße vom Martin-Buddha hinaus. Der Anblick von Martin wird immer indischer. Kamasutra. Jetzt will sich der kleine rotköpfige Tempelritter auch noch mit der Susanne unterhalten und nickt dabei heftig mit dem Rotkäppchen-Kopf. Martin ist am Kämpfen. Gefühle gegen Konventionen, Natur gegen Geist. Beherrschung! Der Kobold taucht hin und wieder mal ab, aber dann poppt er auch schnell wieder hoch, wie Kai aus der Kiste. Die Natur scheint den Kampf zu gewinnen. Grit, die nackte bombenbusige Wächterin des Tempels der Heiligen ...
... Lanze, hat das natürlich auch mitgekriegt und schreitet ein. Sie schiebt ihren linken Arm in Martins Mitte, formt ihre Hand zum großen russischen Brei-Löffel und umfasst damit Martins Eier. Mit ihrem Unterarm will sie den lüsternen Lümmel vor den lästerlich lechzenden Blicken von Susanne bedecken.
Martin knirscht zwischen den Zähnen noch ein erschrockenes „Neiiin!“ heraus, aber es ist zu spät. Von oben kann ich schon sehen, dass der Rote Ritter Gawein ihre Hand nebst Unterarm prompt mit dem Heiligen Gral verwechselt und daran zu erstarren beginnt. Wird er nun gleich zu Staub zerfallen, oder wird er sie nur am Unterarm bestäuben? Ich bin ratlos. Was kann ich da tun, ohne aufzufallen?
Ich mache einen verzweifelten Versuch und trete dem Martin mit der linken großen Zehe in die Seite. Ich hoffe ja, dass ich dabei die richtige Stelle getroffen habe, seine linke Niere.
Bingo! Es hat gewirkt. Der Rotkopfpudel macht „Platz!“ und schert sich auf seine Liegematte. Grit hat den Stoß, das verzerrte Gesicht von Martin und das plötzliche Sterben des tapferen Ritters natürlich mitgekriegt. Sie ist empört. Sie nimmt ihre Hand wieder heraus und zeigt mir damit eine Faust. „Na warte!“
Sie hat nichts kapiert und sie hat einfach nur eine Riesenwut auf mich. Und ich habe mir so eine Mühe gegeben, ihren Martin vor Peinlichkeiten zu bewahren. Das war schließlich sein ausdrücklicher Wunsch. Jetzt reicht es mir aber. Jetzt drehe ich den Spieß doch einfach mal um und zeige ihr, wo der Barthel ...