1. Zickenschlacht + Die Stellvertreterin komplett


    Datum: 08.11.2019, Kategorien: Kunst, Autor: Anonym

    ... Ich weiß, dass sich meine ganze Hafeneinfahrt samt Poloch dabei um mindestens 3 Zentimeter nach oben und unten bewegt und manchmal auch noch öffnet und schließt. „Plopp, plopp, plopp…“
    
    Seine Schweißtropfen rinnen von der Stirn auf sein Zeichenblatt. Dann nehme ich auch noch meine linke Hand
    
    kurz von meinem Knie und zeige ihm 3 Finger.
    
    Regel
    
    3: „lange und gründlich hinschauen!“
    
    Jetzt muss ich ihn aber doch endlich aus seinen Qualen erlösen. Ich sehe ihn direkt und offen an und blinkere dabei mit dem linken Auge, und nicke leicht mit dem Kopf. Soll heißen:
    
    „Schau hin, du musst dich nicht genieren.“
    
    Er streicht sich mit dem Ärmel den Schweiß von der Stirn und lächelt verlegen aber dankbar. Sein Zeichenstift kriegt wieder Arbeit und teilt sich diese brüderlich mit seinen Augen. Regel drei. Na also. Das wird doch dann hoffentlich eine Prachtfotze.
    
    Auch Helmut, der 45-er und Martin, der blonde 30-er haben das Spielchen mitgekriegt. Sie stehen direkt hinter Mike an ihren Staffeleien. Sie grinsen auch, aber kein bisschen verlegen. Ansonsten habe ich per Blickrichtung bemerkt, dass sie sich intensiver mit meinen Brüsten beschäftigen. Gertrud, unsere Älteste, schüttelt schmunzelnd mit dem Kopf und schweigt dazu. Grit, die kleine schmale schwarzhaarige Studentin deutet pflichtschuldig politisch korrekte Entrüstung an und schweigt ebenfalls. Sie macht bestimmt
    
    auch zuhause ihre Beckenbodengymnastik. Was soll sie also dazu sagen?
    
    Irgendjemand kann aber nicht ...
    ... schweigen. Hinter meinem Rücken entspinnt sich leise, aber dennoch verständlich ein Gespräch zwischen Andreas und Björn, unserem Blümchen.
    
    Andreas: „Ich habe dir gar nichts versprochen, Björn. Die Modelle werden gefälligst so angenommen, wie sie kommen. Wenn du nur zum Gaffen da bist, dann verschwinde lieber gleich von hier.“
    
    Das sehe ich aber auch so. Weg mit dem albernen Kerl!
    
    Ich habe ja nichts gegen Schwule. Ich kenne auch einige davon und weiß, dass sie in der Regel sehr nett, lustig, freundlich
    
    und verständnisvoll sind.
    
    Björn: „Ooch, Andreas, du bööser Schwindler, du! ich habe es doch
    
    noch gaanz genau im Ohr. Du hast gesagt, dass heute dein Kumpel Manne hier Modell steht. Und ich hatte mich doch soo sehr auf Manne gefreut und du weißt gaanz genau, wie enttäuscht ich jetzt bin.“
    
    Andreas: „Da muss ich dich leider wieder enttäuschen, lieber Björn,
    
    Manne ist nämlich auch eine Frau, richtig heißt sie Manuela. Aber komm doch dann eben zu meiner Mittwochstunde, da habe ich Mandy hier als Modell, das wird das Richtige für dich sein, Björn“
    
    Das hier scheint jedoch ein militantes Exemplar zu sein. Frauenfeindlich. Offensichtlich aber kein Insider. Sonst wüsste er um Andreas’ Namensverdrehungsspleen. Ich weiß es aber auch. Menno! Mir schwant da was ganz Schlimmes…und da ist es auch schon raus:
    
    Björn (entrüstet): „Määändy! Andreeas! Warum tust du mir das an? Iigitt! Du Bööser du.“
    
    Andreas: „Mandy ist ein Gay, Björn. Er wird dir sehr gefallen“
    
    Ich ...
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